Am Samstag, 13. Mai ist Glyphosat-Aktionstag. Deutschlandweit werden Unterschriften für die Europäische Bürgerinitiative (EBI) gesammelt, die Glyphosat stoppen will. „Ich unterstütze die Unterschriftenaktion gegen die Neuzulassung von Glyphosat. Ein derart fragwürdiges Gift darf nicht länger auf unsere Äcker und in unser Essen gelangen!“, sagt Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete für Lüneburg und Lüchow-Dannenberg.
Glyphosat ist weltweit das Ackergift Nummer eins. In Deutschland werden pro Jahr über fünf Millionen Liter davon auf die Äcker gespritzt. „Eine industrialisierte Landwirtschaft, die von Glyphosat und anderen Pestiziden abhängig ist, stellt sich immer mehr als Sackgasse heraus. Die vorhandenen Alternativen zur chemischen Keule müssen endlich stärker gefördert und ausgebaut werden“, meint Verlinden.
Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) setzt die Glyphosat-Lobby schon jetzt mächtig unter Druck. Die Lobby will nun die Neuzulassung schnell durchdrücken, am liebsten, bevor die millionste Unterschrift unter der EBI steht. Kürzlich preschte EU-Agrarkommissar Hogan mit der Ankündigung vor, er erwarte in Kürze die Glyphosat-Neuzulassung für 15 Jahre. Das ist aber noch längst nicht ausgemacht und auch nicht Sache der EU-Kommission, sondern der Mitgliedsstaaten. Verlinden meint: „Europas Regierungen und die EU-Kommission müssen auf die Bürgerinnen und Bürger hören, standhaft bleiben gegenüber den Einflüsterungen der Chemiekonzerne und dafür sorgen, dass 2017 den Anfang vom Ende des Glyphosat-Zeitalters markiert.“
Die zuletzt bekannt gewordenen Monsanto-Mauscheleien bei den Glyphosat-Studien und die aufgedeckten Defizite bei der Risikobewertung stellen die gesamte Neuzulassung von Glyphosat in Frage. Dazu Verlinden: „Gerade die Bundesregierung darf einer Zulassung nicht zustimmen, wenn jetzt massive berechtigte Zweifel an den Grundlagen der Glyphosat-Risikobewertung aufkommen. Besonders von der SPD und Umweltministerin Hendricks erwarten wir mehr als nur ein paar zahnlose neue Vorschriften zur Glyphosat-Anwendung. Sie müssen sich stattdessen für ein deutsches Nein in Brüssel einsetzen und dafür sorgen, dass Deutschland zum Vorreiter einer nachhaltigen Landwirtschaft ohne Glyphosat und andere Gifte wird.“
In Lüneburg wird die Grüne Jugend am Samstag, 13. Mai, von 10-13 Uhr in der Bäckerstraße Unterschriften für die Europäische Bürgerinitiative (EBI) gegen die Neuzulassung des Ackergifts Glyphosat sammeln. Genau wie viele andere Menschen in ganz Europa an diesem Glyphosat-Aktionstag.