Teilen statt besitzen – Ökologische Chancen der Share Economy nutzen

13. März 2017
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

Zur Debatte um Share Economy im Deutschen Bundestag erklärt Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete für Lüneburg und Lüchow-Dannenberg:

Immer mehr Menschen probieren neue Formen des Wirtschaftens aus. Teilen, Tauschen und Nutzen statt Besitzen schont Ressourcen und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Diesen positiven Trend wollen wir Grüne unterstützen und so auch die ökologischen Chancen dieser neuen Wirtschaftsmodelle nutzen.

Um die Share Economy zu fördern, muss die Bundesregierung bestehende Vorschriften überprüfen und überarbeiten, die das gemeinsame Nutzen von Gütern und Dienstleistungen im Rahmen eines fairen Wettbewerbs einschränken. Das gilt zum Beispiel für das bestehende Personenbeförderungsgesetz, damit unterschiedliche Formen geteilter Mobilität größere Freiräume bekommen. Wir dürfen dabei allerdings nicht zulassen, dass soziale Standards und Verbraucherrechte auf Kosten von Kunden und Beschäftigten unterlaufen werden.

Außerdem wollen wir Grüne bürokratische Vorgaben insbesondere für Genossenschaften abbauen und sicherstellen, dass mehr Geschäftsvorgänge elektronisch abgewickelt werden können. Als gemeinnützig anerkannte Vereine und GmbHs soll es damit leichter gemacht werden, die Vorgaben der Finanzämter und anderer Behörden zu erfüllen.

Das blinde Festhalten an der Wachstumsideologie führt in die Sackgasse. Stattdessen brauchen wir neue und nachhaltigere Formen des Wirtschaftens, um Wohlstand und Lebensqualität auch für künftige Generationen zu bewahren.

Für die Große Koalition ist der Begriff Share Economy offensichtlich nur ein Platzhalter für Uber und Airbnb.

Die Vielfalt der Szene und die zahlreichen, innovativen Social Entrepreneurs und grüne Gründungen sieht sie nicht.

Antrag Share Economy ‒ Ökologische Chancen nutzen und Teilen statt Besitzen unterstützen