Bauminister weisen Immobilienlobby bei Energiesparstandards in die Schranken

30. Oktober 2015
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

Zum heutigen Beschluss der Bauministerkonferenz über die Beibehaltung der Energiesparstandards für Gebäude erklärt Dr. Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

„Die Bauminister der Länder haben heute allen Versuchen der Immobilienlobby, zukunftsweisende Energiestandards für Gebäude auszuhöhlen, eine klare Absage erteilt. Diese eindeutige Botschaft begrüße ich ausdrücklich. Die Bauministerkonferenz will vielmehr am bewährten Instrument der Energieeinsparverordnung EnEV festhalten und die energetischen Anforderungen für Gebäude gemäß dem Stand der Technik kontinuierlich weiterentwickeln. Das ist notwendig, um die Anforderungen von Klimaschutz und Energiesparen im Gebäudebereich zu erfüllen.

Die Forderung der Wohnungsbauwirtschaft, vor Jahren beschlossene Standards ab Januar auszusetzen, ist absurd. Mit diesem schäbigen Versuch wollte sich die Bauwirtschaft aus ihrer Verantwortung für den Klimaschutz stehlen. Die Argumente der Lobby sind leicht zu widerlegen: Kein Gebäude wird schneller fertig, nur weil ein paar Zentimeter weniger Dämmstoff verwendet werden. Auch eine Absenkung der Baukosten ist über andere Maßnahmen wie gute Planung oder die Reduzierung der Stellplatz-Anforderungen für Pkw viel besser zu erreichen.

Wir brauchen nachhaltige, klimaschonende und energiesparende Gebäude, deren Heizkosten auch langfristig tragbar sind. Energetisch minderwertige Schrottimmobilien werden schnell zur Kostenfalle. Wenn Kommunen die Heizkosten der Bewohner übernehmen, wird das am Ende sogar zur Belastung für die Steuerzahler.“