Verlinden kritisiert unzureichende Bemühungen der Bahn für Direktverbindung Lüneburg-Berlin

12. November 2021

Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete aus Lüneburg, hat sich bei der scheidenden Bundesregierung nach den Hintergründen des geplanten Wegfalls der Interregio-Express-Verbindung (IRE) Hamburg-Berlin erkundigt. Die Antwort aus dem Verkehrsministerium kommentiert sie wie folgt:

„Der Zustand unseres Schienennetzes ist katastrophal. Deshalb ist es gut und wichtig, dass die Deutsche Bahn AG nun mit umfassenden Sanierungsarbeiten aktiv wird. Ziel von Sanierungen sollte jedoch sein, das Angebot auf der Schiene langfristig zu verbessern. Dass die Bahn den beliebten IRE nun dauerhaft einstampfen will, ist da unverständlich.

Anstatt zu beantworten, wie die IRE-Verbindung mittelfristig wieder ermöglicht werden kann, verkauft Staatssekretär Ferlemann den Halbstundentakt des ICE Hamburg-Berlin als neue Alternative, obwohl dieser bereits zum Fahrplanwechsel Ende 2020 eingeführt wurde. Das ist eine Frechheit.

Insgesamt zeigt der Fall des IRE, dass die neue Bundesregierung endlich Strukturen schaffen muss, um klare Vorgaben für das Schienenangebot wie einen deutschlandweiten Taktfahrplan zu ermöglichen. Die aktuellen Strukturen sorgen jedenfalls dafür, dass der IRE nun Wirtschaftlichkeitserwägungen der DB zum Opfer fallen dürfte und Bahnreisende auf der Strecke bleiben.“

Hintergrund:

Die IRE-Verbindung war eine kostengünstige und beliebte Direktverbindung von Lüneburg nach Berlin. Die Deutsche Bahn hatte Julia Verlinden am 20. Oktober schriftlich mitgeteilt, dass das Angebot nicht wie ursprünglich geplant nach pandemiebedingter Pause wieder aufgenommen wird.

Julia Verlinden hat in einem Brief an die Konzernbevollmächtige der Deutschen Bahn den Konzern außerdem gebeten, erneut zu prüfen, ob und wie eine Wideraufnahme der IRE-Verbindung ermöglicht werden könne.