Politik als Beruf – Vortrag vor Studierenden der Leuphana Universität

20. November 2014
Die Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden berichtet Studierenden der Leuphana in Lüneburg von ihren Erfahrungen als Berufspolitikerin.

Im Rahmen des Career-Service ihrer ehemaligen Universität, der Leuphana in Lüneburg, hat Julia Verlinden vor interessierten Studierenden einen Vortrag zum Thema „Politik als Beruf“ gehalten. Zum Einstieg berichtete sie aus ihrer eigenen Zeit als Studentin der Umweltweltwissenschaften in Lüneburg, in der sie auch zur Politik kam und ihr Engagement bei den Grünen aufnahm. Sie plädierte dafür, sich Zeit zu lassen, um herauszufinden, was man gut könne. Am besten sei es, schon im Studium Netzwerke wie das Alumni-Netzwerk der UmweltwissenschaftlerInnen namens „23Grad“ und auch die ideelle Förderung von Begabtenförderungswerken zu nutzen, die sonst vor allem für die finanzielle Förderung durch Stipendien bekannt seien.

Für die Arbeit als Berufspolitikerin seien vor allem zwei Eigenschaften notwendig, so Julia Verlinden: Erstens eine starke Motivation für ein bestimmtes Ziel, die lange aufrechterhalten werden könne. Und zweitens eine hohe Frustrationstoleranz. Die typische Sitzungswoche einer Abgeordneten, die von Besprechungen, AG-, Arbeitskreis- und Ausschusssitzungen, Plenarsitzungen, Interviews und Podien geprägt ist, sorgte für Staunen: „Und wann haben Sie mal frei?“ war die erste Frage eines Studenten.

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Im Anschluss an den Vortrag gab es von den Studierenden zahlreiche Fragen, denen sich Julia Verlinden stellte: Wie viel habe sie schon aus den Forderungen und Erkenntnissen ihrer Promotion in der täglichen Arbeit umsetzen können? Wie könne auf die unterschiedlichen Forderungen der vielen Interessensgruppen reagiert werden? Wie gehe sie mit der Frustration um, ihr Thema immer wieder neu erklären und verteidigen zu müssen? Und ob es einen ehrlichen Austausch zwischen den Parteien gebe?

Julia Verlinden stellte heraus, dass der Arbeitsalltag einer Abgeordneten sehr hektisch sei und für differenzierte Diskussionen und Kritik manchmal die Zeit fehle. Deshalb will sie sich mit anderen Abgeordneten für eine ‚Entschleunigung der Politik‘ einsetzen. Am Ende der Veranstaltung stand für Julia fest: „Das war ein gelungener Abend an meiner alten Wirkungsstätte mit vielen interessierten Studierenden.“