Verlinden bekräftigt Atom-Aus

8. September 2022
AKW Stade
©Julia Verlinden

Angesichts der anhaltenden Forderungen nach einer Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke aus Union und FDP hat die Lüneburger Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden (Grüne) das Aus für die Kernenergie bekräftigt: „Der Atomausstieg ist beschlossen und gilt. Eine Verlängerung der Laufzeiten schließen wir Grüne aus“, so die Abgeordnete. Auch der Vorschlag von Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck für eine einmalige und klar befristete Notreserve der beiden süddeutschen AKW in den kommenden Wintermonaten stelle den Ausstieg nicht in Frage.

„Die Risiken der Atomkraft sind hoch, die Atommüllfrage ist ungeklärt und die Kernkraftwerke leisten keinen gesicherten Beitrag zur Energieversorgung, wie sich gerade in Frankreich sehr deutlich zeigt. Die Entscheidung, die Nutzung von Atomkraft zu beenden, bleibt daher richtig und gültig“, sagt Verlinden. Sie kritisiert, die öffentliche Debatte über Atomenergie verstelle den Blick auf die wirklich notwendigen Maßnahmen. „Wir müssen jetzt die Potentiale der Erneuerbaren Energien voll ausschöpfen und Energie einsparen. Das sind die entscheidenden Punkte für Versorgungssicherheit und Klimaschutz – auch über den kommenden Winter hinaus.“

Nach dem verheerenden Atomunglück von Tschernobyl hatte die erste rot-grüne Bundesregierung 2001 das Ende der Atomkraftnutzung in Deutschland gemeinsam mit den Betreibern der Kraftwerke besiegelt. Nach dem zweiten schweren Atomunfall in Fukushima bekannten sich auch Union und FDP zum Ende der Atomenergie und beschlossen 2011 gemeinsam mit SPD und Grünen im Bundestag den Ausstieg zum Jahresende 2022.