Verlinden appelliert für Aufnahme von Geflüchteten

15. April 2020
Quelle: pixabay

Laut Bundesinnenministerium kommen am Wochenende 50 unbegleitete Minderjährige aus den griechischen Flüchtlingslagern nach Deutschland und werden ihre 14-tägige Corona-Quarantänezeit in Niedersachsen verbringen. Im Anschluss sollen sie auf die Bundesländer verteilt werden. Dazu erklärt Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete für Nordostniedersachsen:

Es ist ein guter erster Schritt, dass 50 unbegleitete Minderjährige nach Deutschland kommen. Angesichts des Leids und der katastrophalen Zustände in den griechischen Flüchtlingslagern mit über 40.000 Geflüchteten, ist die Zahl aber beschämend gering.

Obwohl die Lage schon seit langem bekannt ist und wiederholt auf die dramatischen gesundheitlichen und hygienischen Missstände hingewiesen wurde, die sich angesichts einer Gefahr des Ausbruchs von Covid19 noch verschärft haben, ist die Bundesregierung lange nicht aktiv geworden.

Wir Grüne im Bundestag haben die Aufnahme von 5.000 besonders schutzbedürftigen Geflüchteten wie z.B. Kindern, Schwangeren, alleinerziehenden Frauen und Traumatisierten gefordert. Zuletzt mit unserem Antrag vom Januar 2020 (https://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/168/1916838.pdf).

Hoffnungsvoll stimmt mich, dass einige Landesregierungen, zahlreiche Kommunen und die Zivilgesellschaft sich bereit erklärt haben, Geflüchtete aufzunehmen. Das ist ein wichtiges Signal der Solidarität und Menschlichkeit. Dafür muss der Bundesinnenminister den Weg frei machen.

In der Vergangenheit haben die Verwaltungen, Initiativen und zahlreichen Ehrenamtlichen in den Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg gezeigt, dass sie die Aufnahme von Geflüchteten meistern können. Ich appelliere jetzt an die zuständigen Landräte sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten für die Aufnahme von Menschen in Not einzusetzen.