Nationale Wasserstrategie: Probleme erkannt, Umsetzung offen

8. Juni 2021

Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat heute in Berlin den Entwurf für eine Nationale Wasserstrategie vorgestellt. Dazu erklärt Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete für Lüchow-Dannenberg und Lüneburg:

Wasser ist überlebenswichtig und muss geschützt und sorgsam behandelt werden. Die vergangenen drei Dürresommer haben gezeigt, dass sich die Klimakrise auch hier bei uns vor Ort auswirkt. Die Niederschläge der vergangenen Wochen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Böden in Teilen Nordost-Niedersachsens noch immer viel zu trocken sind.

Die von der Umweltministerin vorgelegte Wasserstrategie benennt zwar die richtigen Punkte. Allerdings ist dieser Entwurf wenig wert, wenn er noch mit niemandem abgestimmt ist – weder mit den Wasserversorgern und Kommunen noch innerhalb der Bundesregierung. Zudem kommt das Papier viel zu spät, um bis zur Bundestagswahl auch nur eine einzige Maßnahme für ein nachhaltiges Wassermanagement auf den Weg zu bringen.

Dabei ist der Handlungsbedarf groß. Die Auseinandersetzung um den geplanten neuen Coca-Cola-Brunnen in Lüneburg, der Wasserbedarf der Landwirtschaft für die Beregnung und die Ausschöpfung der Trinkwasserressourcen zeigen die regionalen Problemfelder in der Wassernutzung auf. Ziel muss eine ökologischere Ausrichtung des Wassermanagements sein, die die Auswirkungen der Klimakrise berücksichtigt und die dauerhafte Verfügbarkeit von sauberem Wasser sicherstellt. Weitere Showveranstaltungen zum Schutz unseres wichtigsten Lebensmittels Wasser können wir uns nicht erlauben.

Die grüne Bundestagsfraktion hat bereits im letzten Jahr in ihrem Antrag Dürre bekämpfen, Land und Städte widerstandsfähig aufstellen, in Klimaschutz investieren dargelegt, welche Maßnahmen getroffen werden müssten.