Corona zeigt: Jetzt mehr Platz für Fuß- und Radverkehr in Niedersachsen schaffen!

12. Mai 2020
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Während der Corona-Pandemie sind mehr Menschen zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs, um Besorgungen zu machen, den Weg zur Arbeit zu absolvieren oder einfach nur Bewegung an der frischen Luft zu genießen. Das führt zu mehr Verkehr auf Rad- und Fußwegen. Gleichzeitig gilt weiterhin das Mindestabstandsgebot von 1,5 Metern. Diesen Abstand einzuhalten ist jedoch schwierig bis unmöglich, wenn Häuserwände auf der einen Seite und parkende Autos auf der anderen Seite den Platz begrenzen.

Auch Fahrradwege fehlen entweder völlig oder sind viel zu schmal. Jetzt zeigt sich erneut: Der Raum für umweltverträgliche und sichere Mobilität ist zugunsten des Autoverkehrs viel zu sehr beschnitten worden.

Deshalb schlage ich gemeinsam mit anderen grünen Abgeordneten aus dem Bundestag Sofortmaßnahmen vor, um mehr Platz für Fußgänger und Radfahrerinnen zu schaffen, die auch in Niedersachsen schnell umgesetzt werden können:

In Wohngebieten sollen die Kommunen temporäre Spielstraßen oder Begegnungszonen einrichten und Nebenstraßen für den Fußverkehr freigeben. Der motorisierte Verkehr muss dann besondere Rücksicht nehmen. Außerdem sollten Parkplätze oder Fahrspuren für die Dauer der Corona-Maßnahmen entfallen und stattdessen für Fuß- und Radverkehr genutzt werden.

Mehr öffentlicher Raum kann auch bei der Wiedereröffnung von Cafés und Restaurants helfen. Während der Frühlings- und Sommermonate können Gastronomiebetriebe Tische im Freien aufstellen und so Mindestabstände zwischen Gästen sicherstellen. Der hierfür benötigte Platz darf nicht zu Lasten des Fuß- und Radverkehrs gehen. Vielmehr müssen Fahrbahnen für Autos verengt oder für bestimmte Zeiten gesperrt werden oder Parkplätze zumindest temporär entfallen.

Verbesserungen für Fuß- und Radverkehr, die während der Corona-Krise umgesetzt werden und sich bewähren, müssen danach bestehen bleiben. Pop-Up-Radwege auf Fahrbahnen, verbreiterte Gehwege oder auch Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts bringen mehr Lebensqualität, wie viele Menschen im Zuge des Shutdowns in Dörfern, Städten und Kommunen seit einigen Wochen erleben.Weniger Verkehrslärm, weniger Luftverschmutzung und weniger Gefahren im Straßenverkehr sind es wert, unsere Mobilität dauerhaft zu ändern.

Autor*innenpapier „Fuß- und Radverkehr in und nach der Corona-Pandemie“