Verlinden: Elbe-Seiten-Kanal muss kohlefrei werden
6. Dezember 2018Anlässlich der 24. UN Klimakonferenz im polnischen Katowice erklärt Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete aus Lüneburg und Sprecherin für Energiepolitik:
Auf der UN-Klimakonferenz in Polen müssen jetzt die Weichen gestellt werden, um die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen. Nur so haben wir eine Chance, unseren Kindern und Enkeln einen lebenswerten Planeten hinterlassen zu können.
Nicht nur international muss der Klimaschutz vorangebracht werden, auch regional sind wirksame Maßnahmen gefordert. Ganz oben steht dabei der Kohleausstieg auf der Agenda. Hier bei uns in Niedersachsen sind immer noch 11 Kohlekraftwerke in Betrieb. Sie werden über die Schiene und Wasserstraßen mit Steinkohle versorgt. Allein durch den Elbe-Seiten-Kanal kommen jährlich 1,8 Mio. Tonnen Steinkohle. Im Kraftwerk verfeuert entspricht das einer Menge von 5,4 Mio. Tonnen CO2.
Die Steinkohle wird aus aller Welt im Hamburger Hafen angeliefert und regional u.a. über den Elbe-Seiten-Kanal weitertransportiert. Damit Niedersachsen seinen Beitrag zum Kohleausstieg leistet und der Elbe-Seiten-Kanal kohlefrei wird, müssen auch die hiesigen Kohlekraftwerke schrittweise abgeschaltet oder umgerüstet werden. Als erstes muss das über 40 Jahre alte Kraftwerk in Mehrum, Landkreis Peine, vom Netz genommen werden. Damit würden jährlich 1,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart und der Kohletransport auf dem Kanal bereits spürbar verringert.
Auch das alte Kohlekraft von Uniper in Wilhelmshaven muss schnell abgeschaltet werden. Das hatten die Grünen in Niedersachsen zuletzt auf dem Landesparteitag Ende Oktober gefordert. Mit dem Kohleausstieg kann Niedersachen einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Alternativen stehen mit Energiesparen, Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien bereit, um eine saubere und klimaverträgliche Versorgung zu gewährleisten.