Raus aus Öl und Gas in Niedersachsen – dringender denn je!

3. Dezember 2019
Foto: Till v. Rennenkampff

Am Wochenende haben sich die Delegierten von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Niedersachsen auf ihrem Landesparteitag in Osnabrück mit großer Mehrheit für den Ausstieg aus der Erdgasförderung und den Umstieg auf erneuerbare Gase ausgesprochen. Dazu erklären Imke Byl, energiepolitische Sprecherin der Grünen im niedersächsischen Landtag und Julia Verlinden, energiepolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion:

Wir Grüne wollen eine enkeltaugliche und effiziente Energieversorgung mit 100 Prozent Erneuerbaren Energien – ohne Atom und ohne fossile Brennstoffe. Auch für die Nutzung und Förderung von Erdgas und Erdöl brauchen wir einen klaren Ausstiegs- und Umstiegspfad, um den Pariser Klimaschutzzielen gerecht zu werden.

Nicht nur zum Schutz des Klimas müssen wir aus der Gasförderung austeigen. 96 Prozent der deutschen Erdgasförderung findet in Niedersachsen statt. Die Erfahrungen zeigen, dass die Förderung umweltverschmutzend ist und Wasser und Menschen erheblich gefährdet. Dies zeigen erneut die Erdbebenereignisse in der Region Verden und die Leckagen, z.B. in der Erdölförderregion im Landkreis Gifhorn.

Wir Grünen fordern einen sofortigen Stopp für neue Aufsuchungs- und Fördergenehmigungen und das Ende der Erdgas- und Erdöl-Förderung bis spätestens 2030. Ebenso soll die Einsparung von Energie im Wärmesektor besser unterstützt werden sowie ein Erneuerbare-Wärme-Gesetz verabschiedet werden, um durch Heizungsmodernisierungen den Anteil Erneuerbarer Wärme in Niedersachsen möglichst schnell zu steigern. Außerdem fordern wir von der Landesregierung, sich klar gegen Flüssiggas-(LNG-)Terminals an der niedersächsischen Küste zu engagieren.

Wir brauchen eine klimaziel-orientierte grüne Gasstrategie in Niedersachsen und Deutschland, die Planungssicherheit für Unternehmen und Beschäftigte bietet.

Beschluss FÜR DEN KLIMASCHUTZ AUCH DIE GASWENDE EINLEITEN