Radverkehr in Niedersachsen noch nicht auf grün

21. Mai 2017
Julia Verlinden bei der Fahrrad-Protestaktion "Dobrindt wachklingeln!“ vor dem Bundesverkehrsministerium in Berlin im April 2017. Foto: Büro Verlinden

Zu den Ergebnissen des ADFC-Fahrradklima-Tests 2016 erklärt Julia Verlinden, niedersächsische Spitzenkandidatin der Grünen für die Bundestagswahl und Abgeordnete für Lüneburg – Lüchow-Dannenberg:

Beim Radverkehr in Deutschland herrscht vielerorts noch kein gutes Klima. Das gilt auch für Niedersachsen. Nur drei Orte haben es hier im jüngsten ADFC-Test in die grüne Kategorie einer Zweier-Note geschafft. In vielen anderen Städten und Gemeinden schätzen die Radfahrer und Radfahrerinnen die Bedingungen auf der Straße allenfalls als ausreichend bis befriedigend ein. Das gilt beispielsweise auch für Cuxhaven, Stade, Horneburg, Buxtehude, Buchholz und Lüneburg.

Wie in ganz Niedersachsen muss auch hier noch viel passieren. Denn immer mehr Menschen wollen im Alltag sicher, umweltfreundlich und schnell mit dem Rad unterwegs sein. Damit das gelingt, brauchen wir mehr Raum für Fahrräder auf Wegen und Straßen und geeignete Abstellmöglichkeiten an Bus- und Bahnhaltestellen.

Für die unbefriedigenden Ergebnisse des Fahrradklima-Tests ist auch Verkehrsminister Dobrindt verantwortlich. Anstatt den Radverkehr konsequent zu fördern, lässt der Minister Länder und Kommunen im Stich. Die Bundesregierung muss endlich aktiv werden: Sie muss die Investitionen in Radschnellwege vervierfachen, für gut ausgebaute Radwege an Bundesstraßen sorgen und moderne Verkehrsregeln schaffen, damit Radfahren für alle Menschen sicher und komfortabel ist.

Hintergrund

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat etwa 120.000 Radfahrer in ganz Deutschland befragt, wie sie die Situation in ihrer Stadt einschätzen. Dabei ging es u.a. um Sicherheit, Radwege, Baustellen oder Falschparker. Test und Ergebnisse im Einzelnen unter www.fahrradklima-test.de