Julia Verlinden bei den Grünen Artland: Fracking-Verbot unabdingbar
27. Juli 2017Zum Gelingen der Energiewende sei das Fracking-Verbot unabdingbar, betonte die energiepolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, Julia Verlinden, zu Gast in Quakenbrück. „Denn Fracking verlängert das fossile Zeitalter, die Alternative lautet Energieeinsparung und Erneuerbare Energien – auch im Wärmesektor.“ Schon der Schutz des Grundwassers verbiete es, giftige Chemikalien zur Gasförderung in den Boden zu pressen.
Die Spitzenkandidatin der niedersächsischen Grünen zur Bundestagswahl zeigte sich optimistisch, am 24. September ein zweistelliges Ergebnis erreichen zu können. Hierbei mochte sie sich einen Hinweis darauf nicht verkneifen, dass der neue Koalitionsvertrag in NRW Ungutes befürchten lasse. Gerade die FDP im Zusammenspiel mit der CDU sei auf dem Umweltauge ziemlich blind. „Die neuen Entscheidungen aus England und Frankreich, aus Diesel- und Benzinmotoren auszusteigen, zeigen, dass wir Grünen auf dem richtigen Weg sind. Wir haben großen Rückhalt in der Gesellschaft für unsere Politik zum Schutz der Umwelt und der Gesundheit“, so Verlinden. Der sozialverträgliche und zügige Kohleausstieg sowie die konsequente Durchsetzung technisch möglicher Abgasnormen würden zu den vorrangigen Positionen der Grünen gehören, sollte es zu Koalitionsverhandlungen kommen. Nur so seien die wichtigen Klimaschutzziele zu erreichen und die Wirtschaft für die Zukunft aufgestellt.
Die Sprecherin der Bürgerinitiative „Frackingfreies Artland“, Maria Entrup-Henemann, forderte, nach den Landtagswahlen im Januar müsse Niedersachsen alle rechtlichen Mittel nutzen, um die Menschen vor den schädlichen Folgen des Frackings zu schützen. Der zukünftige Bundestag dürfe angesichts der verabredeten Neubefassung im Jahr 2021 keinen Wiedereinstieg in das Fracking zulassen. Der Grünen-Bundestagskandidat für der Wahlbereich Osnabrück-Stadt, Günther Westermann, sicherte zu, seine Möglichkeiten zu nutzen, weder im Artland noch an anderer Stelle im Osnabrücker Land Fracking-Versuche zuzulassen. Vielmehr sei der Kreistag aufgefordert, engagiert seinen Beschluss umzusetzen, bis zum Jahr 2030 den Landkreis vollständig mit Strom aus Erneuerbaren Quellen zu versorgen sowie das baldmöglichst auch für die Bereiche Wärme und Verkehr zu erreichen.
Dazu gehöre auch, die Abhängigkeit vom RWE über den Besitz von 2 Mio Aktien endlich zu beenden, erklärte Rainer Kavermann. „Mit ihrer Zögerlichkeit schaden CDU und SPD der Entwicklung einer regionalen Energiewirtschaft“, betonte der Fraktionsvorsitzende im Kreistag. Mit Handwerk und jedem Privathaushalt dürften die Chancen einer dezentralen Versorgungsstruktur nicht länger vertan werden.