Gumnior und Verlinden benennen Maßnahmen für den Abschied von fossilem Erdgas

17. September 2021
Lena Gumnior und Julia Verlinden vor einer Gasförderstelle in Niedersachsen
©Gitta Stahl

Gestern haben sich die Grünen Bundestagskandidatinnen Lena Gumnior und Julia Verlinden mit Vertreter*innen der örtlichen Bürgerinitiativen, die sich seit Jahren gegen die Erdgasförderung und Fracking in der Region einsetzen, in Verden getroffen. Gemeinsam wurde über die Situation vor Ort, wie die Förderung von Erdgas im Wasserschutzgebiet gesprochen und erörtert, wie den Problemen bundespolitisch begegnet werden kann.

Die beiden Grünen-Politikerinnen stellten ein Maßnahmenpapier vor, mit dem der schnelle Ausstieg aus der Erdgasförderung und die Umstellung auf erneuerbare Energien gelingen kann. Zu den Maßnahmen gehören ein Stopp für neue Erdgas- und Erdölprojekte, unabhängige Kontrollen für die Erdgasinfrastruktur und mehr Tempo bei Energieeffizienz und dem Ausbau der Erneuerbaren.

Lena Gumnior, Bundestagskandidatin der Grünen im Wahlkreis Osterholz/Verden sagt dazu: „Das Ende der Erdgasförderung ist nicht nur zur Einhaltung des 1,5-Grad Ziels geboten, auch die massiven Auswirkungen der Förderung hier vor Ort machen den schnellstmöglichen Umstieg auf erneuerbare Energien alternativlos. Erdbeben und Trinkwassergefährdung müssen der Vergangenheit angehören.“

Erdgas ist Teil des Problems

Niedersachsen ist Deutschlands Erdgasförderland „Nummer 1“, ganze 94 Prozent des Erdgases werden hier produziert. Häufig wird bei der Förderung und beim Transport Methan freigesetzt, mit einer 34 bis 86 Mal höheren Treibhauswirkung als CO2. Zusätzlich kam es in den letzten Jahren in Niedersachsen immer wieder zu Erdbeben durch die Erdgasförderung, einem erhöhten Krebsrisiko und Belastung des Trinkwassers in den betroffenen Regionen. Erst in der Nacht vom 12. auf den 13.9. hatte erneut ein Erdbeben der Stärke 2,9 die Region erschüttert.

„Erdgas ist keine Lösung, sondern Teil des Problems. Wir nehmen die Klimaziele ernst. Daher wollen wir die Rahmenbedingungen so setzen, dass alle fossilen Energieträger so schnell wie möglich durch Erneuerbare ersetzt werden. Energieeffizienz, grünes Gas und erneuerbarer Strom sind unser Schlüssel. So schützen wir nicht nur unsere Umwelt, sondern auch die Menschen hier in Niedersachsen“, sagt Julia Verlinden, energiepolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag.

Das Papier „Den Abschied vom fossilen Gas einleiten und den Umstieg auf grüne Gase vorantreiben – fünf Punkte für den Grünen Aufbruch in der Energieversorgung“ steht hier zum Download zur Verfügung: 2109_Forderungspapier-Verlinden-Gumnior_Abschied-vom-Erdgas-einleiten