Grüne: Schließung von Reisezentren nicht hinnehmbar

15. Februar 2019
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

Mit einem gemeinsamen Appell haben sich die Grüne Bundestagsabgeordnete Dr. Julia Verlinden aus Lüneburg und ihre Kolleg*innen aus dem Landtag, Miriam Staudte und Detlev Schulz-Hendel, an die Deutsche Bahn gewendet, damit diese die Schließung weiterer Reisezentren wie dem im Lüneburger Bahnhof abwendet.

Die Lüneburger Landeszeitung hatte berichtet, dass die Deutsche Bahn das Reisezentrum im Lüneburger Bahnhof aufgrund einer neuen Ausschreibung im Jahr 2021 oder 2022 schließen könnte. Eine Schließung des Reisezentrums im Uelzener Bahnhof ist bereits vollzogen worden und sorgt bei den Menschen vor Ort für große Unzufriedenheit.

Verlinden begründet ihr Anliegen: „Sicherlich erwerben immer mehr Kund*innen und vor allem Pendler*innen ihre Fahrkarten über mobile Endgeräte und auch die Eisenbahngesellschaften müssen eine gewisse Wirtschaftlichkeit im Blick haben. Nichtsdestotrotz muss es für die Reisenden in den Bahnhöfen einen Anlaufpunkt geben, an dem sie kompetent beraten werden und ihr Ticket direkt erwerben können.“

Miriam Staudte gibt außerdem zu bedenken: „In Deutschland gibt es etwa 7,5 Millionen funktionale Analphabetinnen und Analphabeten, die man mit dem reinen Automaten- und Online-Verkauf vom Mobilitätsangebot der Deutschen Bahn ausschließen würde. Denn gerade diese Personengruppe verfügt in der Regel über keinen Führerschein.“

Ein weiteres Argument für den Erhalt der Reisezentren sehen die Abgeordneten im drohenden Verlust des Services. So ist beispielsweise der Online-Fahrkartenkauf für Zugreisen ins europäische Ausland teilweise gar nicht möglich. Der Ticket-Verkauf in den sogenannten DB-Service-Stores ist keine adäquate Alternative zu den Reisezentren.

Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Detlev Schulz- Hendel, fasst zusammen: „Wir sind der festen Überzeugung, dass durch den Erhalt der Reisezentren in den Bahnhöfen mehr Menschen den Zug nutzen und so gleichzeitig die Bahnhöfe in den Städten attraktiv bleiben.“