Grüne gegen Fracking in Prezelle und anderswo

3. Februar 2016
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

„Als energiepolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag begrüße ich es, dass die Räte der Samtgemeinde Gartow sich kritisch mit dem Thema Fracking auseinandersetzen“, betont Julia Verlinden am Tag nach der öffentlichen Veranstaltung in Gartow. Das Landesbergamt (LBEG) hatte auf Einladung der Samtgemeinde Gartow über den aktuellen Stand von Fracking in Niedersachsen und besonders für das Aufsuchungsfeld Prezelle berichtet.

Verlinden möchte die Kommunalpolitiker bestärken, sich eindeutig gegen Fracking zur Förderung von Erdöl und Erdgas auszusprechen und wie viele andere Kommunen auch, ein deutliches Zeichen zu setzen. Inzwischen gibt es Beschlüsse von über 2500 Kommunen gegen Fracking (vgl. BUND, Kommunaler Widerstand gegen Fracking in Deutschland).

Matthias Gallei, Mitglied im Samtgemeinderat Gartow: „Auch für den Samtgemeinderat Gartow sollte der Schutz der Gesundheit, der Umwelt, insbesondere des Trinkwassers absolute Priorität haben. Aus diesem Grund sollte sich der Rat zügig und grundsätzlich gegen Fracking-Maßnahmen in ihrem Gebiet aussprechen. Dabei sollten das Hochwasserrisiko und die Nähe zu Gorleben im Aufsuchungsfeld klar benannt werden. Darüber hinaus sollte sich der Rat für ein generelles Verbot von Fracking auf Bundesebene aussprechen.“

Zur Situation auf Bundesebene erklärt Verlinden: „Die Bundesregierung setzt mit ihrer Absicht, Fracking in Deutschland grundsätzlich zu erlauben, auf ein totes Pferd. Denn selbst mit der umstrittenen Fracking-Methode könnte Deutschland seine Importabhängigkeit von Öl und Gas nicht wesentlich verringern.

Hinzu kommen erhebliche Umwelt- und Gesundheitsrisiken. Ein Blick in die USA zeigt, dass es beim Fracking immer wieder zu unkontrollierten Grundwasserkontaminationen kommt. Auch in Niedersachsen führen uns Zwischenfälle bei der Erdgasförderung reale Umwelt- und Gesundheitsgefahren vor Augen. Zu Recht will die Mehrheit der Menschen in Deutschland ein Fracking-Verbot.

Ich fordere die Abgeordneten der großen Koalition auf, unserer grünen Forderung zu folgen und Fracking zur Förderung von Erdöl und Erdgas zu verbieten. Den Eiertanz, den die Bundestagsfraktionen der Großen Koalition seit einem Jahr um das Fracking in Berlin aufführen, ist unverantwortlich.“