„Der CSD soll politisch bleiben“ hieß es auf einem Schild beim CSD in Braunschweig. Ja, genau deswegen waren wir Grüne (die „grünlinksversiffte Homolobby“, wie wir von konservativen Kräften ja manchmal genannt werden) kürzlich auch beim CSD im Wendland dabei: Weil es gemeinsam mit der LGBTIQ-Community was politisches zu feiern gab, nämlich nach 30 Jahren Engagement und dem Zwischenschritt der eingetragen Lebenspartnerschaft (von Grün durchgesetzt in 2001) endlich die „Ehe für alle“. Das heißt, eigentlich: nicht jedeR muss heiraten, aber alle, die wollen, sollen können dürfen! Der Regen tat der bunten Veranstaltung keinen Abbruch.
Die Freude über einen wichtigen Meilenstein und politischen Erfolg, geht aber einher damit, dass auch noch viel zu tun ist. So fordern wir natürlich noch viel mehr: Julia Verlinden, Bundestagsabgeordnete: „Neben gleichen Rechten für gleiche Liebe gebietet es auch gleichen Respekt für die Vielfalt in unserer Gesellschaft. Trans- und homophobe Diskriminierung und Anfeindungen, die beispielsweise Jugendliche erleben, soll mit entsprechender Jugend- und Bildungspolitik vermieden werden. Die Vielfalt auch in Schulbüchern darzustellen, ist nur ein Beispiel von vielen.“ Detlev Schulz-Hendel (Landtagskandidat für Lüneburg) war begeistert, wie engagiert der kleine CSD im Wendland seit Jahren vorbereitet wird und weist darauf hin, dass Grüne beispielsweise auch fordern, im Artikel 3 des Grundgesetzes der Schutz vor Diskriminierung zu ergänzen und das Abstammungsrecht durch ein neues Familienrecht zu reformieren.
Matthias Gallei, Kreistagsmitglied ergänzt: „Nicht zuletzt muss Deutschland sich international für einen besseren Schutz einsetzen von Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlicher Identität verfolgt oder unterdrückt werden, Gewalt oder Zensur erleben – sei es in Moskau, Belgrad oder Istanbul.“