Grüne Abgeordnete treffen Lokführergewerkschaft – Bund und Land müssen sich endlich um bessere Nahverkehrs-Infrastruktur für die Region kümmern!

25. Mai 2020
Detlev Schulz-Hendel MdL und Julia Verlinden MdB trafen sich mit dem stellvertretenden Bezirksvorsitzenden der GDL Nord, Harald Ketelhöhn (Foto: Svenja Appuhn)

Die grünen Abgeordneten Dr. Julia Verlinden MdB und Detlev Schulz-Hendel MdL aus Lüneburg haben sich mit Harald Ketelhöhn, dem stellvertretenden Bezirksvorsitzenden der GDL Nord, ausgetauscht. Thema waren Zugausfälle- und Verspätungen im Regionalverkehr zwischen Hannover und Hamburg. Insbesondere vor der Corona-Pandemie hatte das Thema in Lüneburg für Gesprächsstoff gesorgt, hatten Pendler*innen doch in Zeitungsartikeln und in den sozialen Medien mehrfach ihren Unmut über die Häufung von Ausfällen und Verspätungen kundgetan. Auch die beiden Abgeordneten erreichen regelmäßig Zuschriften von verärgerten Metronom-Pendler*innen.

Mehrere Anfragen stellten Sie bereits an die Bundesregierung sowie an die deutsche Bahn, und mussten den Eindruck gewinnen: beide Akteure schieben gern die Verantwortung jeweils anderen in die Schuhe. Damit wollten sich die beiden aber nicht abspeisen lassen und es genau wissen:

Nach einem ausführlichen Gespräch mit der Geschäftsführung der Metronom Eisenbahngesellschaft im Februar haben sich die Abgeordneten nun mit der GDL Nord, der Gewerkschaft deutscher Lokführer getroffen. Von Harald Ketelhöhn wollten die Abgeordneten wissen, wie die Sicht der Beschäftigten auf die Ausfalls- und Verspätungsproblematik ist und welche Vorschläge sie zur Verbesserung der Situation machen.

Julia Verlinden nimmt aus dem Gespräch Forderungen an die Bundesregierung mit:
„Nicht nur bei der Metronom, sondern auch bei der GDL herrscht Unverständnis darüber, dass die Finanzierung der Schieneninfrastruktur jahrzehntelang vernachlässigt wurde. Die Probleme und Engpässe, die regelmäßig für Verspätungen sorgen, sind seit Jahren bekannt. Dabei könnten schon kleine Ausbesserungen, wie etwa Weichen- und Signalanlagen, die sich in überschaubarem Zeitraum realisieren ließen, Abläufe und damit die Pünktlichkeit merklich verbessern. Dennoch ruht sich der Bund weiterhin auf dem Giga-Projekt Alpha E aus, dessen Fertigstellung noch viele Jahre in der Zukunft liegen dürfte.“

Doch auch die Landesregierung muss ihre Hausaufgaben erledigen, ergänzt Detlev Schulz-Hendel:
„Die Metronom hat sich jahrelang in der Ausbildung von Lokführer*innen engagiert, das ist begrüßenswert. Dennoch kommt es regelmäßig zu Zugausfällen; viele davon sind auf komplizierte und ineffiziente Strukturen der Wartung und Instandhaltung zurückzuführen, bei denen sich häufig niemand zuständig fühlt. Auch stehen so gut wie keine Ersatzfahrzeuge zur Verfügung, die während der Reparatur anderer Züge eingesetzt werden können. Dass ein immer älter werdender Fahrzeugpool immer wartungsintensiver wird, braucht einen nicht zu verwundern. Das Land ist jetzt gefragt: Herr Althusmann muss jetzt die Weichen für einen zukunftsfähigen Regionalverkehr stellen und sich schleunigst darum kümmern, dass die Strukturen rund um die Reparaturen vereinfacht und effizienter werden. Außerdem muss der Fahrzeugpool der Metronom dringend durch das Land erweitert werden!“