Flüsse und Seen in Not

2. Mai 2018

Zum Artikel „Lüneburgs Flüssen geht es schlecht“ in der Lüneburger Landeszeitung vom 26.04. erklärt Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Lüneburg – Lüchow-Dannenberg:

„Die Zahlen über den Zustand der Gewässer in Deutschland sind alarmierend. Es überrascht nicht, dass das stellenweise auch für Gewässer im Landkreis Lüneburg gilt. Die grüne Bundestagsfraktion hatte sich im März mit einer Anfrage an die Bundesregierung gewandt. Die Antwort macht deutlich: Flüsse und Seen in Deutschland sind in einem schlechten Zustand! Noch immer spüren wir die Auswirkungen von Giften, die bereits seit den 70er Jahren verboten sind. Rückstände von Chlorpestiziden wie zum Beispiel DDT werden noch heute in unseren Fischen wie zum Beispiel dem Aal nachgewiesen.

Begradigte, verengte und vertiefte Flüsse und Seen voller Ackergifte und Dünger aus der Landwirtschaft können vielen Tieren und Wasserpflanzen keinen Lebensraum mehr bieten. Auen trocknen aus und können ihre wichtigen Aufgaben für den Hochwasserschutz und die Wasserqualität nicht mehr erfüllen.

Für einen ambitionierten Artenschutz in und an Flüssen und Seen müssen wir raus aus einer Landwirtschaft, die die Natur ausnutzt und gegen den Artenreichtum arbeitet. Es bedarf außerdem einer besseren Umsetzung und Finanzierung des Naturschutzes. Die Bundesregierung muss die Wasserrahmenrichtlinie endlich konsequent umsetzen und entschlossen handeln. Ansonsten nimmt sie sehenden Auges die weitere Zerstörung der Natur und ein EU-Vertragsverletzungsverfahren mit Millionenzahlungen in Kauf.“

Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen ‚Biodiversität in und an Flüssen‘