Ferkelkastration bleibt schmerzhaft: Verlinden empört über Blockade beim Tierschutz

30. November 2018
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Bei der gestrigen Abstimmung über die betäubungslose Ferkelkastration hat die Koalition aus Union und SPD einer Verlängerung der tierquälerischen Praxis um weitere zwei Jahre zugestimmt. Auch der hiesige CDU Bundestagsabgeordnete Eckhard Pols hat den Antrag unterstützt. „Mit dieser Fristverschiebung tritt die Regierungskoalition den staatlich garantierten Tierschutz mit Füßen“, kritisiert die niedersächsische Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden die Entscheidung. Sie hat mit ihrer grünen Fraktion für die konsequente Umsetzung des vor fünf Jahren beschlossenen Tierschutzgesetzes gestimmt.

Verlinden ist empört über die jahrelange Untätigkeit der Regierungskoalition: „Das unionsgeführte Ministerium hat es unterlassen, einen verantwortungsvollen Umstieg weg von diesem tierquälerischen Eingriff zu gestalten. Dabei gibt es längst ausgereifte Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration, wie in vielen anderen europäischen Ländern und im Ökolandbau bewiesen wird!“

Sogar einige Lebensmittelkonzerne sind schon weiter als die Bundesregierung und nehmen nur noch tierschutzgerechtes Schweinefleisch in den Handel. Die Verlängerung der Übergangsfrist um weitere zwei Jahre dient nach Ansicht der Grünen nur dem Billigfleischmarkt in Deutschland, der dadurch einen unfairen Preisvorteil gegenüber den Nachbarländern mit höheren Tierschutzstandards erhält.

„Anstatt den Umbau der Tierhaltung voran zu treiben, sichert die Bundesregierung lieber die Profite der Schlachtindustrie. Wir brauchen eine Abkehr von der industriellen Tierhaltung und bessere Tierschutzgesetze, damit die Tiere in der Landwirtschaft besser geschützt werden. Diese Koalition ist der Alptraum für alle Tiere“, sagt Verlinden.

Antrag der grünen Bundestagsfraktion „Tierschutz unverzüglich umsetzen“