Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz nimmt Fahrt auf

18. Juli 2023
Blühwiese
©unsplash/Markus Spiske

Die erste Förderrichtlinie unter dem Dach des Aktionsprogrammes natürlicher Klimaschutz ist gestartet. Dazu erklärt Julia Verlinden, stellvertretende Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion und Abgeordnete für Lüneburg und Lüchow-Dannenberg:

„Die Pflanzung heimischer Bäume, Renaturierung von Bächen und Flüssen, Entsiegelung von Flächen sowie Schaffung von Wegrainen, Hecken oder Alleen helfen der Biodiversität, dem Klimaschutz und können zugleich die Lebensqualität im ländlichen Raum erhöhen. Deswegen stellt das Bundesumweltministerium dafür nun Geld zur Verfügung. Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz ist ein Win-Win für unsere Umwelt und das Klima. Nun ist die erste Förderrichtlinie für ländliche Kommunen unter diesem Dach veröffentlicht und auch die KfW erweitert ihr Umweltprogramm für Unternehmen im Sinne des Aktionsprogrammes.

Die erste Juliwoche war die heißeste jemals gemessene weltweit. Hitzesommer, Waldbrände, Dürre, Starkregen und Wassermangel zeigen uns wie dringend diese Investitionen benötigt werden. Das zeigt sich auch bei uns in Nordost-Niedersachsen. Mit Hilfe des Aktionsprogrammes wollen wir Moore renaturieren, stabile Wasserhaushalte wiederherstellen und Waldökosysteme aufwerten. So werden Klimaschutz, Klimaanpassung und Naturschutz zusammen gedacht. Wir starten mit zwei wichtigen Akteuren: Kommunen und Unternehmen.

Mit der neuen Förderrichtlinie investieren wir gezielt in öffentliche Flächen im ländlichen Raum, wie zum Beispiel in die Begrünung von Dörfern. Der ländliche Raum wurde in den letzten Jahren hart von den Folgen der Klimakrise getroffen. Auch Ideen wie etwa Naturlehrpfade oder Patenschaftsprogramme sind förderfähig. So können Begegnungs- und Lehrräume in der Natur geschaffen werden.

Insgesamt stehen im Aktionsprogramm bis zu vier Milliarden Euro zur Verfügung. Das ist ein Meilenstein für den Natur- und Klimaschutz. Ich freue mich auf zahlreiche Projekte in unserer Region und unterstütze gerne bei Fragen rund um das Aktionsprogramm!“

Hintergrund:

Mit dem Förderprogramm „Natürlicher Klimaschutz in kommunalen Gebieten im ländlichen Raum“ werden den Kommunen insgesamt bis zu 100 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, um den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland deutlich zu verbessern und damit einen dauerhaften Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Sie soll Kommunen beim Natürlichen Klimaschutz auf öffentlichen Flächen unterstützen. Skizzen können die Kommunen vom 01. August bis zum 30. September diesen Jahres einreichen. In einem zweiten Schritt folgt die formale Antragstellung. Antragsberechtigt sind Kommunen sowie (inter)kommunale Zweckverbände. Der Schwerpunkt der Förderung liegt im ländlichen Raum – also nahezu überall im Nordosten von Niedersachsen.

Das Förderangebot für natürliche Klimaschutzmaßnahmen in Unternehmen ist ebenfalls gestartet. Es wird als neues Fördermodul in das bereits etablierte KfW-Umweltprogramm integriert. Gewerbliche Unternehmen werden künftig über einen mit Tilgungszuschuss verbundenen Förderkredit dabei unterstützt, Betriebsgelände durch Begrünung, Entsiegelung und dezentrales Niederschlagsmanagement naturnah, attraktiv und klimaresilient zu gestalten. Hierfür stellt das BMUV jährlich bis zu 50 Mio. EUR zur Verfügung.

Insgesamt stehen in den nächsten Jahren im Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz bis zu vier Milliarden Euro zur Verfügung. Das BMUV bereitet weitere Förderrichtlinien im Rahmen des ANK vor, die in Kürze veröffentlicht werden.