Zum Weltwassertag: Wirtschaftsinteressen dürfen Recht auf sauberes Wasser nicht aushebeln

20. März 2018

Zum Weltwassertag am 22. März 2018 erklärt Julia Verlinden, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen für Nordost-Niedersachsen:

„Wasser ist ein Menschenrecht. Doch noch lange nicht haben alle Menschen freien Zugang zu sauberem Wasser. Im Gegenteil, in vielen Regionen weltweit droht Wassermangel oder sogar Austrocknung. Nicht selten ist die Agrarindustrie dafür verantwortlich, die für den intensiven Anbau von Früchten und Gemüse in ohnehin wasserarmen Regionen große Mengen von Wasser verbraucht.

Auch in Deutschland finden umstrittene Entnahmen von Grundwasser durch Landwirtschaft und Unternehmen statt – sei es für Produktionsprozesse oder für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie. In Lüneburg wird beispielsweise von Coca-Cola das Grundwasser angezapft, um es in Plastikflaschen verpackt teuer zu verkaufen. Solche Prozesse müssen die zuständigen Behörden kritisch begleiten und sicherstellen, dass die Grundwasserversorgung hierdurch nicht beeinträchtigt wird. Zudem ist Wasser aus dem Hahn viel ökologischer und billiger als Wasser aus Plastikflaschen.

Die Qualität unseres Wassers in Norddeutschland ist in erster Linie durch zu viele Nährstoffe und Pestizide aus der Landwirtschaft bedroht. Außerdem gefährden die Erdgas- und Erdöl-Förderung, chemische Rückstände von Arzneimitteln oder Schwermetalle das Wasser. Die Verursacher von Wasserverunreinigung müssen konsequent in die Pflicht genommen werden. Dafür müssen die Regierungen im Bund wie in Niedersachsen mit klaren gesetzlichen Regelungen sorgen.“