Teure ASSE-Sünden bei Endlagersuche nicht wiederholen

4. Dezember 2014
Die Bündnisgrünen Abgeordneten Miriam Staudte (MdL) und Dr. Julia Verlinden (MdB) im Atommüllbergwerk Asse II bei Wolfenbüttel

Vor 40 Jahren galt das Problem der atomaren Endlagerung in Deutschland als gelöst − jedenfalls, wenn man den Hochglanzbroschüren der Atomkraftwerksbetreiber geglaubt hat. Dort war das Salzbergwerk ASSE II die Lösung für alle Atommüllprobleme. „Sicher für Jahrtausende.“

Nach ihrem Besuch im Salzbergwerk Asse II mit der Landesarbeitsgemeinschaft Energie der Grünen erinnern die beiden Abgeordneten aus dem Raum Lüneburg Dr. Julia Verlinden (MdB) und Miriam Staudte (MdL), dass schon 1967, als mit der Atommüllversuchslagerung begonnen wurde, die geologischen Schwachpunkte weitgehend bekannt waren und die mit staatlichen Forschungsmitteln alimentierte Atommülllagerung zum teuersten Versuchskaninchen der deutschen Atomgeschichte geworden ist.

Verlinden und Staudte weisen vor dem Hintergrund der aktuellen „Bad Bank“-Debatte um die Übertragung der Entsorgungskosten der Atomkraft auf den Staat darauf hin, dass bei der Asse schon jetzt mit vier bis sechs Milliarden Euro Rückhol- und Entsorgungskosten gerechnet werden muss. „Schon diese Asse-Kosten werden auf die Steuerzahler abgewälzt. Das darf sich nicht wiederholen,“ sagt Verlinden. 

Die Bundestagsabgeordnete betont: „Diese teuren Sünden der Vergangenheit müssen uns in Zukunft eine Lehre sein. Außerdem sind die Erfahrungen aus der Asse ein starkes Argument gegen Salz als Endlagermedium.“ Miriam Staudte ergänzt: „Im Moment gibt es Zweifel in der Region um die Asse, ob die Umsetzung der Lex Asse − also die prioritäre Rückholung der Abfälle − zügig genug verfolgt wird. Wir brauchen weiterhin die Zusammenarbeit mit den Initiativen vor Ort, auch bei der Umsetzung der Rückholungspläne. Eine Flutung als Notfallmaßnahme kann keine Langzeitsicherheit gewährleisten.“