Elbe-Staustufe Geesthacht: Fischwanderung ins Wendland wieder ermöglichen

30. März 2021
Teil einer Aufstieghilfe für Fische
©www.pixabay.com

Anlässlich des jüngsten Aussetzens von Glasaalen in Jeetzel und Elbe, erklärt Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete:

“Das Engagement verschiedener Akteure für Aal- und Fischbestand in der Elbe und ihren wendländischen Nebenflüssen ist sehr wichtig. Beispielsweise ist die Wiederansiedlung des „Jeetze-Lachs“, einer Meerforelle, ein großer Erfolg, der jetzt durch die Unterbrechung der Wanderwege akut gefährdet ist. War einst die Wanderung größerer Fische, wie dem Stör, überhaupt erst durch den Bau der größten Fischtreppe Europas in Geesthacht wieder möglich geworden, so ist diese seit einem Jahr defekt und deswegen unterbrochen. Dies ist umso dramatischer, weil seit zwei Jahren auch die kleine Fischtreppe am niedersächsischen Elbufer in Geesthacht blockiert ist. Weil dort am Sperrwerk gearbeitet wird und das Bauwerk wegen Unterspülung gefährdet war, musste die Fischtreppe als Notmaßnahme zugeschüttet werden.

Ich hatte mir vor einiger Zeit selbst ein Bild von der damals noch vorbildlich funktionierenden Fischtreppe gemacht. Die große Fischtreppe in Geesthacht war vom Energiekonzern Vattenfall als Ausgleich für die Wasserentnahme des Kohlekraftwerkes Moorburg gebaut worden. Nach der Abschaltung des Kohlekraftwerks verhandelt Vattenfall mit dem zuständigen Bundesverkehrsministerium über die Übernahme der Fischtreppe durch den Bund. Ich erwarte von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, dass er schon vor einer formalen Übertragung der Fischtreppe alles Nötige unternimmt, um die Fischwanderung an diesem neuralgischen Punkt in Geesthacht wieder in vollem Umfang zu ermöglichen! Zurzeit kann man in Geesthacht beobachten, wie die Stinte vergeblich versuchen die Staustufe zu überwinden und von Möwen gefressen werden. Eine mehrjährige Unterbrechung der Wanderwege würde auch die langjährigen Bemühungen der Angelvereine und der Natur- und Umweltverbände zur Wiederansiedelung verschwundener Fische zu Nichte machen.“