Sofortprogramm Gebäude mit fraglicher Klimaschutzwirkung

12. August 2021

Zum Sofortprogramm von Wirtschafts- und Innenministerium gegen die Klimaschutzlücke im Gebäudebereich sagt Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der grünen Bundestagsfraktion:

„Die zuständigen Ministerien verweisen in ihrem Sofortprogramm auf die Erhöhung der Fördermittel. Mehr Geld für Gebäudesanierung allein macht aber noch keinen Klimaschutz. Entscheidend ist, wo genau die Fördermittel eingesetzt werden. Statt konsequent die Sanierung des riesigen Gebäudebestandes anzugehen, verpulvert die Bundesregierung mit ihrem Gebäudesanierungsprogramm einen Großteil der Steuermittel für die Förderung eines Neubau-Standards, der ohnehin längst Stand der Technik ist und nicht einmal für die Pariser Klimaziele ausreicht. So verbrauchen selbst neue Häuser mehr Energie als nötig, weil die Regierung es versäumt hat, einen zeitgemäßen Klima-Standard festzuschreiben.

Bei der Sanierung der Altbauten geht es nach wie vor viel zu langsam voran. Hier muss der Schwerpunkt liegen, wenn wir rechtzeitig Klimaneutralität im Gebäudesektor erreichen wollen. Außerdem müssen Fördermittel gezielt in den Umstieg auf erneuerbare Wärme fließen, damit wir das fossile Zeitalter nicht unnötig verlängern.“

Julia Verlindens Aussage stützt sich u.a. auf eine Auswertung des Fördermitteleinsatzes, den sie Anfang des Jahres bei der Bundesregierung abgefragt hatte. Danach flossen 2020 von insgesamt rund 19 Milliarden Euro für das KfW-Programm „Energieeffizient Bauen“ 14,7 Mrd. in die Förderung des KfW 55-Standards. Mehr unter Bundesregierung fehlt Klimastrategie im Gebäudesektor