Ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung dürfen geflüchtete Menschen in Deutschland weder studieren noch arbeiten. Die Ende 2014 aus studentischer Initiative in Lüneburg gegründete No Border Academy will Abhilfe schaffen.
Bei einem Besuch haben sich die Lüneburger Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden und ihr Fraktionskollege Sven-Christian Kindler, haushaltspolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion aus Hannover über die Arbeit im „Welcome & Learning Center“ in der Bleckeder Landstraße informiert und finanzielle Unterstützung gefordert. „Mich beeindruckt sehr was die Ehrenamtlichen hier auf die Beine gestellt haben – neben ihrem Studium. Sie leisten damit einen immens wichtigen Beitrag zur Integration und Verständigung.“ so Sven-Christian Kindler.
Im Gespräch mit Moritz Reinbach, Sahar Hamshizada, Nasredin Abdalla, Lennart Last und Oona Braaker von der No Border Academy bekamen die beiden Abgeordneten einen Eindruck vom vielfältigen Angebot, das Deutschkurse, Beratung in Studien- und Ausbildungsfragen und einen Raum zur Begegnung umfasst. Ziel ist es, den Geflüchteten Hilfestellungen und Unterstützung zur Selbsthilfe zu geben. So ist u. a. auf Initiative der No Border Academy ist das sogenannte „Brücken-Studium“ entstanden, welches Geflüchteten die Teilnahme an Lehrveranstaltungen der Leuphana inklusive der Ablegung von Prüfungen ermöglicht. Keine Selbstverständlichkeit, wie Moritz Reinbach erklärt.
Es wurden in dem Gespräch aber auch die Schwierigkeiten angesprochen. Denn aufgrund einer Mieterhöhung des neuen Vermieters der Räume in der Bleckeder Landstraße fehlt das Geld für die eigentliche Arbeit, das Empowerment der Besucherinnen und Besucher. „Im Moment können wir uns die Räume noch leisten, im kommenden Jahr wird es jedoch schwierig.“ beschreibt Moritz Reinbach die Situation der No Border Academy, die sich ausschließlich aus Spenden finanziert.
Auch Julia Verlinden zeigte sich beeindruckt von dem Engagement der Studierenden: „Hier wird Integration gelebt! Ich würde mir sehr wünschen, dass die wichtige ehrenamtliche Arbeit der Academy durch eine finanzielle Förderung für die laufenden Kosten durch Stadt oder Kreis Unterstützung und eine Art Anerkennung erhält.“