Naturschutz-Exkursion mit Toni Hofreiter in die Dumme-Niederung

20. August 2017
Michael Schemionek, Julia Verlinden, Anton Hofreiter und Eckart Krüger diskutieren die Pläne zur Dumme-Renaturierung. Foto: Team Verlinden/D. Schaarschmidt

Natur- und Artenschutz sind in aller Munde. Was es heißt, dies in der Landschaft umzusetzen, haben Vertreter des BUND bei einer Exkursion in die wendländische Dumme-Niederung gezeigt.

Petra Bernardy und Eckart Krüger vom BUND leiten die Ökostation in der Alten Schule in Bergen. Gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag Anton Hofreiter und der hiesigen Grünen Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl Julia Verlinden sowie weiteren Vertretern aus Naturschutz, Forst, Landwirtschaft und Kommunalpolitik ging es an die Stellen des kleinen Flüsschens Dumme, die nach der DDR-Grenzziehung kanalisiert worden waren. Hier besteht der Wunsch des BUND, die Dumme bald wieder zu renaturieren und in den alten Flussverlauf zu leiten.

An der Stelle, wo die Alte Dumme ihr altes Flussbett verlässt und später der Anschluss wieder hergestellt werden soll, war die Strömung kräftig. Toni Hofreiter freute sich mit einer Gruppe Anglern, dass sie hier noch Forellen in freier Natur fangen können. Erstaunt war Hofreiter über die Tatsache, dass Tigermücken auch schon bis in diese Region vorgedrungen sind.

Julia Verlinden, die den promovierten Biologen Hofreiter zu der Exkursion eingeladen hatte, erklärte, wie wichtig ihr ein gutes Flächenmanagement zwischen Landwirtschaft und Naturschutz ist. Die gute Zusammenarbeit in der Dumme- Niederung, die schon vorher durch das Kräuterheu-Projekt angelegt wurde, sollte Vorbild für viele zukünftige Kooperationen sein. Und das gehe nicht nur ehrenamtlich, dafür müssten Landwirte anständig bezahlt werden, so Verlinden.

In den umliegenden Erlenbruchwäldern haben sich Kraniche, Seeadler und viele Tiere und Pflanzenarten angesiedelt. Doch auch die Wasserhaltung gewinnt in Zeiten von extremer Dürre und Hochwassern eine neue Bedeutung. Dafür benötigen die Landwirte Anreize, damit sie zukünftig auch als Klimawirt von ihrer darauf abgestimmten Arbeit leben können, meinte Eckart Krüger.

Förster Reinhard Behn beschrieb die besonderen Herausforderungen, die ihm bei der Bewirtschaftung der Landesforste in diesen Bruchwäldern begegnen. Er betonte aber auch, welche Freude es ihm macht, gemeinsam mit dem Naturschutz eine immer größere Artenvielfalt zu beschützen.