Methanschlupf: Die Bundesregierung sieht tatenlos zu

22. Juli 2020

Aus meiner Kleinen Anfrage zu Förderungen von Gasinfrastruktur und Gasanwendungen geht hervor, dass die Bundesregierung keine Ahnung hat, wieviel klimaschädliches Methan in der Vorkette oder den Anwendungen entweicht.

Dazu erklärt Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik:

„Die Bundesregierung ist nahezu ahnungslos, wieviel klimaschädliches Methan in der Vorkette oder in den Erdgas-Anwendungen entweicht. Zu den weltweit dramatisch gestiegenen Methanemissionen schweigt das BMWi, obwohl eine US-Studie gerade erst die fatalen Auswirkungen des weltweiten Methanausstoßes auf unser Klima und unseren Planeten untersucht hat.

Aber die Bundesregierung verhält sich wie die drei Affen: Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Sie bestätigt zwar eine Forschungslücke insbesondere beim Entweichen von Methan in KWK-Anlagen, Blockheizkraftwerken und Gasheizungen in Deutschland. Doch die Konsequenz bleibt sie schuldig: Für das zukünftige bessere Erkennen und Beheben von Methanschlupf oder Methanleckagen nennt sie keine konkreten Pläne oder politischen Instrumente. Das ist zukunftsvergessen, denn dass durch Innovationen und bessere Regulierung die Methanemissionen zukünftig weiter sinken könnten, muss auch das BMWi eingestehen.

Stattdessen subventioniert die Bundesregierung weiterhin die Nutzung von fossilem Erdgas. Insbesondere eine Wärmeversogung im Gebäudebereich wäre auch ohne Gas möglich, hier gibt es zahlreiche erneuerbare Alternativen. Die Bundesregierung hält jedoch weiterhin am fossilen Energieträger Erdgas fest. Damit schadet sie nicht nur dem Klima, sondern belastet durch Mitnahmeeffekte bei den fossilen Subventionen auch unnötig die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Das Geld wäre besser investiert in den konsequenten Umbau der Wärmeversorgung mit Erneuerbaren Energien.“

Hier lesen Sie die Antwort der Bundesregierung.