Menschen vor Hochwasser schützen – mehr Klimaschutz jetzt

18. September 2024
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Hochwasser und Überschwemmungen überziehen derzeit unsere Nachbarländer Österreich, Polen und Tschechien, nachdem dort Rekord-Regen gefallen war. Auch Süddeutschland ist betroffen und entlang der Elbe stellen sich die Verantwortlichen sowie die Anwohner*innen auf steigende Pegel ein. Dazu erklärt Julia Verlinden, stellv. Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion aus Lüneburg:

„Angesichts der zunehmenden Klimakrise wird das Risiko steigen, dass Hochwasser immer häufiger Menschenleben, unsere Städte und Gemeinden sowie sämtliches Hab und Gut gefährdet. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie des Unabhängigen Institut für Umweltfragen sind fast 400.000 Menschen in Deutschland mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Hochwasser und Überflutungen bedroht. Sie müssen alle 10 bis 20 Jahre mit einer Überflutung von mehr als einem Meter rechnen. Ein Viertel dieser akut von Hochwasser bedrohten Menschen lebt im Flussgebiet der Elbe. Das sind alarmierende Zahlen.

Das verdeutlicht: Ungebremst wird die Klimakrise nicht bezahlbar sein: Während zwischen 2000 und 2021 mindestens 145 Milliarden Euro Kosten durch klimabedingte Schäden entstanden, werden bis 2050 Schätzungen im Auftrag der Bundesregierung zufolge 280 bis 900 Milliarden Euro Kosten für Klimaschäden auf Deutschland zukommen. Kein Weg führt an Klimaanpassung und Hochwasserschutz vorbei.

Die Ursache für die häufigeren Extremwetter ist der aufgeheizte Planet. Und auch das haben wir als Gesellschaft in der Hand: Nur wenn die Treibhausgasemissionen wie CO2 sinken, können wir die Folgen abmildern. Ohne konsequente Klimaschutzmaßnahmen hingegen eskaliert die Klimakrise.

Kurzfristig hilft den Betroffenen nur ein guter Katastrophenschutz. Darüber hinaus arbeitet Umweltministerin Steffi Lemke mit Nachdruck daran, das Hochwasserschutzgesetz an die Anforderungen der Klimakrise anzupassen. Wir brauchen dazu stabile Deiche, die uns schützen und große unverbaute, unversiegelte Überschwemmungsflächen, die überflutet werden und große Mengen Wasser aufnehmen können.

Darüber hinaus muss der Katastrophenschutz besser finanziert und länderübergreifend koordiniert werden. Noch in dieser Legislaturperiode wollen wir den Versicherungsschutz gegen Elementarschäden wie Hochwasser sozialverträglich ausweiten.“