Zur Kritik der IHK an den Plänen, die Lüneburger Innenstadt für einen Tag für den Autoverkehr zu sperren, erklärt Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete aus Lüneburg:
Mit ihrer Kritik wirkt die IHK wie aus der Zeit gefallen. Weder scheint sie den Ernst der Lage erkannt zu haben, dass wir unsere Städte für die Klimakrise wappnen müssen, noch nimmt sie die Wünsche und Bedürfnisse der Bürger*innen ernst. Anstatt die Chancen einer autofreien Innenstadt auch für den Einzelhandel zu sehen, klammert sich die IHK an den motorisierten Individualverkehr und blendet die großen Probleme des Autoverkehrs aus. Lärm, Abgase und Unfallgefahren belasten und gefährden die Menschen in den Städten.
Ich empfehle den nächsten Urlaub in Kopenhagen zu verbringen, ein Blick über den Tellerrand hilft ja bekanntlich. Weltweit zeigen unzählige Beispiele, dass lebendige und attraktive Innenstädte gerade dann entstehen, wenn Fußgänger*innen und Radfahrer*innen mehr Raum bekommen. Die Lebensqualität steigt enorm. Eine Studie der European Cyclists‘ Federation belegt außerdem, dass Radfahrer*innen öfter in die Geschäfte kommen und pro Woche insgesamt mehr Geld ausgeben als Autofahrer*innen. Ich unterstütze daher die Initiative des Lüneburger Stadtrats ausdrücklich. Das kann der erste Schritt auf dem Weg zu einer dauerhaft autofreien Innenstadt sein.