Kritik der BürgerInnen an Verdichterstation erfolgreich

31. Oktober 2016
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

Zur Ankündigung des Betreiber Gasunie, die geplante Verdichterstation in Brackel elektrisch betreiben zu wollen, erklärt Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete für Nordost-Niedersachsen:

Es ist richtig, dass Gasunie für die Verdichterstation in Brackel auf einen elektrischen Antrieb statt auf Gas setzt. Das ist ein erster Erfolg für die engagierten BürgerInnen vor Ort. So können Belastungen durch Luftschadstoffe für die AnwohnerInnen und die Umwelt vermindert werden. Für den Klimaschutz ist entscheidend, dass der Strom für den Antrieb aus erneuerbaren Quellen stammt. Das muss Gasunie sicherstellen, wenn es dem Unternehmen mit dem Klimaschutz ernst ist. Wenn wir die Klimaziele von Paris erreichen wollen, müssen wir mittelfristig nicht nur auf Kohle und Erdöl, sondern auch auf Erdgas verzichten. Wir müssen vorrangig Energie sparen und die Energieeffizienz erhöhen, bevor wir in neue Infrastruktur investieren.

Wir werden Teile des Gasnetzes in Deutschland allerdings auch für die Erneuerbaren Energien brauchen, zum Beispiel für die Nutzung von Power to Gas, also erneuerbarer Strom, der in Wasserstoff oder Methan umgewandelt wird, und für den Transport von Biogas. Deswegen muss der Gasnetzentwicklungsplan, der auch die Verdichterstation in Brackel einplant, kritisch daraufhin geprüft werden, wie die Infrastruktur für Gas in den kommenden Jahrzehnten angepasst werden muss, wenn wir die Klimaziele einhalten und uns zunehmend mit Erneuerbaren Energien versorgen wollen.