Konsumkritische Stadtführung in Lüneburg

14. Oktober 2015

Zu einer zweitägigen Klausur war das komplette MitarbeiterInnenteam von Julia Verlinden aus Berlin und dem Wahlkreis Anfang Oktober in Lüneburg zusammengekommen. Die Gelegenheit haben wir genutzt, um an der konsumkritischen Stadtführung der Gruppe „WELTbewusst Lüneburg – Stadtbewusst statt unbewusst!“ teilzunehmen.

Los ging es am Heinrich-Böll-Haus. Bereits auf dem Weg zum Marktplatz sollten wir Ausschau nach Besonderheiten im Stadtbild halten. Nun wissen wir auch, woher die Münzstraße ihren Namen hat… Anschließend gab es ein witziges, aber auch zum Nachdenken anregendes Rollenspiel zum Thema Banken. Das Geld arbeitet eben nicht alleine, stattdessen werden für unsere Zinsen Menschen ausgebeutet oder Geld in die Waffenindustrie investiert. Zu Deutsche Bank und Co. gibt es aber auch gute Alternativen, die durch ihre strengen Ethik- und Umweltrichtlinien solche Vorgänge ausschließen. Genannt seien hier zum Beispiel die GLS- oder auch die Ethikbank. 
Als nächstes durften wir ein Handy mit all seinen Kleinteilen begutachten und mehr über den Produktionsprozess erfahren. Besonders schlimm, dass die Produktlebensdauer eines Handys so kurz ist – jedoch nichts Besonderes in unserer Wegwerfgesellschaft. 
Zum Schluss ging es beim Thema Mobilität darum, wie weit jedes Verkehrsmittel pro Kilogramm CO2-Äquivalent kommt. Der für einige doch etwas überraschende Sieger war der Reisebus, der damit vor dem Bahn-Fernverkehr lag. Der Vorsprung kommt durch die durchschnittlich höhere Auslastung des Reisebusses mit Fahrgästen. Größter Klimakiller war natürlich das Flugzeug. Für die Entfernung Hannover – New York und zurück schlagen dem Fahrgast ganze 3,618 Tonnen CO2-Äquivalent zu Buche. Zum Vergleich: Das klimaverträgliche Emissionsbudget jedes Menschen würde bei 2,3 Tonnen jährlich liegen. Auf das Flugzeug zu verzichten lohnt sich also sehr für das Klima und den eigenen ökologischen Fußabdruck. Tipp: Bei www.atmosfair.de kann man die Emissionen seiner eigenen Flugstrecken berechnen und sich damit einen Eindruck verschaffen.

Insgesamt hat uns diese besondere und kreative Stadtführung sehr gefallen. Wir hatten viel Spaß dabei, unseren ökologischen Blick auf die Auswirkungen der Konsummöglichkeiten in der Lüneburger Innenstadt zu schulen. Die konsumkritische Stadtführung kann unter globalisierung@janun.de mit verschiedenen Schwerpunkten für Gruppen gebucht werden. Weitere Informationen gibt es hier.