Klimaschutz durch „Wärmerecycling“ – Besuch bei Bürgerenergiegenossenschaft Venner Energie

Ganz im Zeichen der fairen und nachhaltigen Wärmeversorgung standen Gespräche zu denen Julia Verlinden am 08.02. in Osnabrück und Ostercappeln war.

Mit Prof. Matthias Reckzügel vom Fachgebiet „innovative Energiesysteme“ der Hochschule Osnabrück, Christian Waldhoff vom Kompetenzzentrum Energie sowie Olaf Kebschull von enable energy solution tauschte sie sich über die Potenziale industrieller Abwärmenutzung aus. Denn ein großer Teil der industriellen oder gewerblichen Prozesswärme in Deutschland wird einfach über die Luft „entsorgt“. Dabei könnte man die Wärme schön „recyceln“. Anstatt mit fossilen Energieträgern Wohnhäuser oder Schulen zu beheizen, könnte die Wärme aus naheliegenden Gewerbebetrieben genutzt werden.

Verbunden mit den Klimaschutzbemühungen des Landkreises Osnabrück wurde deshalb ein Konzept zur systematischen Analyse der industriellen Abwärmepotentiale im Landkreis Osnabrück erstellt: Von über 50 regionalen Unternehmen wurde das Abwärmepotential erhoben und ein Wärmebedarfskataster erstellt. Ziel ist es, die Abwärmequellen mit Wärmebedarfen zusammenzubringen und daraus Abwärmekooperationen zu entwickeln.

Ganz konkret wurde es dann im Anschluss bei einem vor Ort-Termin in Ostercappeln-Venne. Zusammen mit Volker Bajus, Mitglied der grünen Fraktion im niedersächsischen Landtag und dort Sprecher für Energie und Umwelt, besuchte sie Venner Energie, eine Bürgerenergiegenossenschaft, die vor einem Jahr ein neues Nahwärmenetz in Betrieb genommen hat. 160 Gebäude (v.a. Wohnhäuser) sind an dieses Netz angeschlossen, das mit industrieller Abwärme aus der größten Waffelfabrik Europas gespeist wird. Wie es zu dem Projekt kam und mit welchen Schwierigkeiten sie bei der Umsetzung zu kämpfen hatten, berichteten Rainer Ellermann, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Venner Energie sowie Bürgermeister der Gemeinde Ostercappeln und Uwe Lachermund, Vorstandsvorsitzender von Venner Energie eG.

Julia Verlinden: „Die Energiewende lebt von den Menschen, die vor Ort mutig neues ausprobieren und gemeinsam die Sache in die Hand nehmen. Venne ist ein tolles Beispiel dafür, wie eine Kooperation zwischen einem Industriebetrieb und einer Bürgerenergiegenossenschaft einen ganz relevanten Beitrag zum Klimaschutz leistet.“

Auch der Weser-Kurier berichtet über meinen Besuch bei Venner Energie.