Klimagipfel und die regionale Verantwortung: Wie klimafreundlich ist der Landkreis Lüchow-Dannenberg?

2. Dezember 2015
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

Anlässlich der Klimakonferenz in Paris erklärt die Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden: „Als Modellregion für Erneuerbare Energien sind wir stolz, zu den „Guten“ zu gehören und uns gegen den Klimawandel zu engagieren. Auch wenn wir bereits mehr Strom aus Erneuerbaren Energien produzieren, als die Region verbraucht, darf dies nicht darüber hinweg täuschen, dass wir auch im Wendland immer noch ca. 9 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr verursachen, wie Landrat Schulz auf einer Veranstaltung im Juli hervorgehoben hat. Weltweit verträglich wären maximal 2 Tonnen CO2 pro Person.

Die hohen Treibhausgas-Emissionen in Deutschland und auch im Wendland liegen über dem EU-Durchschnitt und werden verursacht vom hohen Individualverkehr, der fehlenden Wärmedämmung bei Gebäuden und einem konsumintensiven Lebensstil. Zusätzlich sind wir für Treibhausgase verantwortlich, die bei der Produktion von Gütern im Ausland und deren Transport zu uns entstehen. Deshalb ist es richtig und wertvoll, dass der Landkreis sich jetzt auf den Weg zur Klimaschutz Masterplan-Kommune macht, um spätestens bis zum Jahr 2050 die Treibhausgase um 95% zu reduzieren.“

Julia Verlinden, energiepolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, betont: „Gerade jetzt, wo in Paris beim Klimagipfel wieder viele große Reden geschwungen werden, müssen wir uns fragen, wie die Region ihren verantwortungsbewussten Klimaschutzbeitrag leisten kann. Zwar ist es schwierig, wenn die Bundesregierung kontraproduktive Rahmenbedingungen setzt. Z.B. braucht es endlich einen bundespolitischen Fahrplan für den Kohleausstieg. Aber den entscheidenden Unterschied kann auch die Kommunalpolitik, die regionalen Unternehmen und die Zivilgesellschaft vor Ort leisten: Gebäude energetisch sanieren, Nahversorgung verbessern, öffentlichen Verkehr ausbauen, Radverkehr attraktiver machen usw.

Neben dem Umstieg auf erneuerbare Energien geht es auch darum, Energie einzusparen. Der Effizienzclub und zahlreiche weitere zivilgesellschaftliche Akteure in der Region leisten hier schon einen wertvollen Beitrag. Es gibt aber noch genug zu tun, damit wir klimapolitisch nicht mehr auf Kosten der zukünftigen Generationen leben. Ich würde es begrüßen, wenn es eine breite gesellschaftliche Debatte im Landkreis darüber gibt, wie unsere zukunftsfähige, verantwortungsbewusste Energieversorgung im Wärme- und Mobilitätssektor konkret aussehen könnte – beispielsweise im Rahmen einer Zukunftswerkstatt.“