Keine Zwangsbeglückung mit Smart Meter für Privathaushalte

14. Dezember 2015
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

Zum Thema ‚Smart Meter‘ erklärt Dr. Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

Intelligente Messsysteme, Zähler und Netze (Smart Meter/Smart Grids) sind ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Sie machen Verbrauchswerte transparent und können Stromversorgern helfen, durch intelligente Steuerung Verbrauchsspitzen zu senken und so für mehr Systemstabilität zu sorgen.

Besonders in der Industrie, wo viel Strom verbraucht wird und dadurch auch viel Nachfrage in lastärmere Zeiten verschoben werden kann, brauchen wir zügig und flächendeckend Smart Meter. Dann können sich Unternehmen aktiv am Lastmanagement beteiligen.

Für uns Grüne ist aber auch klar, dass es keine Zwangsbeglückung mit Smart Metern für private Haushalte geben darf. Verbraucher*innen müssen selber entschieden können, ob sie ein intelligentes Messsystem in Anspruch nehmen wollen oder nicht. Dafür muss es eine einfache und praktikable Regelung geben. 

Ein Missbrauch der erfassten Daten muss jederzeit sicher ausgeschlossen werden – der Erfolg der Technologie darf nicht zu Datenschutzproblemen führen. Die schnellen Fortschritte bei der der Digitalisierung zeigen immer wieder, dass die Rechte der Verbraucher*innen zeitgleich gestärkt werden müssen. Wir fordern deshalb die Einführung eines Energiedatengeheimnisses für die anfallenden Daten. Für die Verarbeitung durch die zahlreichen beteiligten Stellen muss zudem ein striktes Zweckbindungsgebot gelten.