Kein Geld für Kohle und Atom: Verlinden informiert sich bei der Leuphana über nachhaltiges Finanzmanagement

10. Dezember 2018
Foto: www.pixabay.com, jensjunge - CC0

Im Sommer dieses Jahres vermeldete die Universität Göttingen, dass sie als erste niedersächsische Universität Anlagegrundsätze für ihr Stiftungsvermögen beschlossen hat. Darin schließt die Universität Investitionen in Unternehmen aus, deren Hauptgeschäftszweig fossile oder nukleare Energieträger sind. Die Universität Göttingen verfügt immerhin über 190 Mio. Euro Anlagevermögen.

Aus diesem Anlass informierte sich die Lüneburger Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden bei der Leuphana Universität Lüneburg über das Thema Divestment. „Als Alumna habe ich besonderes Interesse am Engagement meiner früheren Universität in Sachen Nachhaltigkeit“, sagt Verlinden. Vizepräsident Christian Brei und die Nachhaltigkeitsbeauftragte Irmhild Brüggen empfingen Verlinden zum Austausch. Dabei wurde deutlich, dass die Leuphana – anders als beispielsweise die Universität in Göttingen – über kein Anlagevermögen verfügt.

Grundsätzlich ist die Universität aber am Thema Divestment interessiert. Schließlich entspricht das dem Nachhaltigkeits-Selbstverständnis der Leuphana, die seit 2014 vollständig klimaneutral arbeitet und derzeit die einzige Institution in ganz Lüneburg ist, die nach dem Umweltmanagementsystem EMAS zertifiziert ist.

Immer mehr Akteure folgen derzeit unter dem Stichwort Divestment dem Trend, ihre Gelder aus klimaschädlichen und damit zunehmend risikoreichen Anlagen abzuziehen. Dazu gehören so unterschiedliche Investoren wie z.B. die Rockefeller-Stiftung, Städte wie Münster, Oldenburg oder San Francisco und eine wachsende Zahl von Universitäten – insbesondere aus Großbritannien und USA.

Verlinden ruft auch private Anlegerinnen und Anleger auf, diesem Trend zu folgen und Geld gezielt in Klimaschutz und Zukunftstechnologien zu investieren. „Unabhängig davon, ob man nur über ein einfaches Girokonto verfügt oder Geld kurz- bis langfristig anlegen möchte: Man hat immer die Wahl. Wer gezielt mit Banken zusammenarbeitet, die nachhaltig und klimaschonend wirtschaften, hilft, die Klimakrise zu entschärfen und die Welt ein bisschen gerechter zu machen“, sagt Verlinden.