Grüne wollen Familien und Kinder in der Corona-Krise besonders unterstützen

7. Mai 2020
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Zur Situation von Familien und Kinder in der aktuellen Situation erklärt Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete für Nordost-Niedersachsen:

„Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie stellen vor allem Familien mit Kindern vor eine Herkules-Aufgabe. Kinderbetreuung, Home-Schooling und wo möglich gleichzeitig von zu Hause zu arbeiten bedeutet Mehrfachbelastungen, die in vielen Fällen zu Überforderung führen. Für Alleinerziehende ist die Lage besonders dramatisch.

Familien mit wenig Geld stehen zusätzlich vor dem Problem, dass das kostenlose Mittagessen für ihre Kinder in Kitas und Schulen wegfällt. Sie haben existenzielle Sorgen, wenn die Lebenshaltungskosten steigen und Essensangebote der Tafeln vielerorts nicht mehr angeboten werden. Familien müssen in der Zeit der pandemiebedingten Schließung von Kitas und Schulen finanziell unterstützt werden. Dabei brauchen wir eine besondere Solidarität mit Kindern aus Familien mit geringen Einkommen. Wir Grüne haben im Bundestag deshalb einen Antrag vorgelegt, in dem wir einen Krisenzuschlag von monatlich 60 Euro für Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien fordern. Außerdem schlagen wir vor, ein Corona-Elterngeld einzuführen, das Familien für die kommenden Monate eine mittelfristige Perspektive gibt.

Die Kindernotbetreuung muss für weitere Personengruppen geöffnet werden. Dazu zählen für uns auch berufstätige Alleinerziehende oder jene, die gerade in Studium oder Ausbildung sind. Und auch der Kinderschutz muss in der Corona-Krise gewährleistet sein. Dafür ist Schutzausrüstung für die Mitarbeiter*innen der Kinder- und Jugendhilfe sowie der schnelle Ausbau telefonischer und digitaler Betreuungsangebote notwendig. In Fällen häuslicher Gewalt müssen Kinder weiterhin Anlaufstellen erreichen können.“

Antrag der grünen Bundestagsfraktion „Familien und Kinder in der Corona-Krise absichern – Corona-Elterngeld einführen“