Grüne unterstützen Bürgerinitiativen gegen Fracking und fordern strengere Umweltauflagen für Erdgasförderung

28. Mai 2015
Die Grünen Elke Twesten und Thomas Lauber (3.u.4.v.l.) übergeben eine Stellungnahme des Kreistags Rotenburg zum Fracking an die Bundestagsabgeordneten Peter Meiwald, Oliver Krischer und Julia Verlinden.

Die grünen Bundestagsabgeordneten Dr. Julia Verlinden, Peter Meiwald und Oliver Krischer haben sich bei einem Treffen mit Bürgerinitiativen, Umweltverbänden und Betroffenen im niedersächsischen Rotenburg über die örtlichen Folgen und Gefahren der Erdgasförderung informiert. Im Anschluss an die Diskussions­runde, an der auch die grünen Landtagsabgeordneten Miriam Staudte, Volker Bajus und Elke Twesten teilnahmen, sagten die Grünen aus Bund und Land den Fracking-Gegnern ihre Unterstützung zu. Fracking ist nach Ansicht der Grünen nicht mit den Anforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes vereinbar. Auch die Erdgasförderung ohne Fracking muss sicherer werden und soll aus Sicht der Grünen strenger reguliert werden. So müssen auch die statistisch auffälligen Häufungen von Krebsfällen in Erdgasfördergebieten aufgeklärt werden.

„Die Betroffenen haben uns heute die Beeinträchtigungen ihrer Lebenswelt in eindrücklicher Weise geschildert. Schon die bestehenden Umweltbelastungen und Gesundheitsrisiken durch die Erdgasförderung in Niedersachsen zeigen, wie problematisch diese Art der Rohstoffgewinnung ist. Die Förderstellen müssen dringend besser überwacht werden und höhere Umweltauflagen erhalten“, fordert Peter Meiwald, umweltpolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion.

Noch bedrohlicher würden die Gefahren für Umwelt und Gesundheit, wenn Fracking in Deutschland – wie derzeit von der Bundesregierung geplant – tatsächlich erlaubt würde. Die Ausbeutung von Erdgas und Erdöl darf nach Ansicht der Grünen mit Hilfe des Frackings nicht noch auf neue Gebiete ausgeweitet werden.

„Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass Fracking in Deutschland verhindert wird“, verlangt Dr. Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik. „Wir Grüne bestehen auf dem Vorsorgeprinzip. Deshalb fordern wir die Fracking-Gegner in den Bundestagsfraktionen von Union und SPD auf, sich gemeinsam mit uns für ein echtes Fracking-Verbot sowie für schärfere Umweltstandards für die Erdgas- und Erdölförderung insgesamt einzusetzen. Fracking verlängert das fossile Zeitalter. Unsere Alternative ist die Energiewende!“

Am Ende der gut besuchten Diskussionsrunde nahmen die stellvertretende Landrätin des Landkreises Rotenburg und Landtagsabgeordnete Elke Twesten sowie der Fraktionsvorsitzende der Kreistagsgrünen Thomas Lauber die Gelegenheit wahr, die kürzlich im Kreistag Rotenburg verabschiedete Stellungnahme zu allen noch nicht geklärten Fragen des aktuellen Gesetzentwurfs zum Fracking an die Bundestags­abgeordneten zu übergeben.

Das Treffen der Grünen mit örtlichen Initiativen fand im Rahmen einer zweitägigen Tour durch Niedersachsen statt, auf der sich die Abgeordneten vor Ort über Auswirkungen der Erdgasförderung informieren und über die aktuellen Pläne der Bundesregierung zum Fracking-Regelungspaket diskutieren.