Grüne gehen in Lüneburg für saubere und sichere Mobilität auf die Straße

5. Oktober 2017
Julia Verlinden und Detlev Schulz-Hendel protestieren in Lüneburg für saubere Luft. Foto: Büro Verlinden.

Grüne aus Bund und Region haben heute bei einer Straßenaktion an der Museumskreuzung in Lüneburg saubere und sichere Mobilität eingefordert. Mit Staubmasken und Messgeräten für Lärm machten die grünen Aktivisten auf die Gesundheitsbelastungen aus dem Straßenverkehr aufmerksam.

Landtagskandidat Detlev Schulz-Hendel erklärt für die Situation in Lüneburg: „Ziel moderner Mobilitätskonzepte muss es sein, die Menschen in den Innenstädten vor Lärm, Feinstaubbelastung und Stickoxiden zu schützen. Auch für Lüneburg ist es wichtig, den Individualverkehr zu verringern. Wir wollen Vorfahrt für Fuß- und Radverkehr, mit entsprechenden Radwegen und Abstellmöglichkeiten.“

Schulz-Hendel: „Wir haben ein Recht auf saubere Luft! Unser Ziel ist eine lebenswerte Stadt mit einem gesunden Lebensumfeld. Wir wollen öffentliche Straßen und Plätze, auf denen die Menschen sich gerne begegnen und verweilen. Durch eine moderne Verkehrspolitik mit gutem Bus- und Bahn-Angebot zu bezahlbaren Preisen stellen wir auch die Mobilität der Menschen im ländlichen Raum sicher. Und zwar auch für diejenigen, die keinen Führerschein haben.“

Dr. Julia Verlinden, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, machte deutlich: „Der Abgasskandal und das Dieselkartell zeigen, dass Vorgaben für Umwelt, Klima und Gesundheit von den Konzernen systematisch umgangen wurden. Doch das Kraftfahrzeugbundesamt und die schwarz-rote Bundesregierung haben seit Jahren weggeschaut. Wir Grüne fordern wirksame Hardware-Nachrüstungen der betroffenen Fahrzeuge auf Kosten der Automobilkonzerne. Die betrogenen Kundinnen und Kunden dürfen nicht auf dem Schaden sitzen bleiben.“

Nach Ansicht der Grünen dürfen im Verkehrsmix der Zukunft nur noch abgasfreie Fahrzeuge einen Platz haben. Dazu gehören auch Elektro-PKW. „Gerade deswegen brauchen wir eine beschleunigte Energiewende: Der Strom für den Verkehr muss aus Erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne kommen. So funktioniert Klimaschutz“, sagt Julia Verlinden.

Stickoxide sind bundesweit für tausende vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Besonders betroffen sind Menschen mit Lungenerkrankungen und Kinder. Bei Kindern kann eine zu starke Schadstoffbelastung dazu führen, dass die Lunge nicht voll ausgebildet wird. Insbesondere der Straßenverkehr ist für die hohe Stickoxid-Belastung verantwortlich: Zwei Drittel der Schadstoffe kommen von Dieselautos. Selbst moderne Dieselfahrzeuge überschreiten die Grenzwerte zum Teil um ein Vielfaches.