Grüne Abgeordnete wollen Kohleausstieg in Wilhelmshaven vorantreiben
1. Oktober 2018In Deutschland steht der Kohleausstieg an. Die grüne Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden und ihre Kollegin Imke Byl aus dem niedersächsischen Landtag wollen wissen, was das für die Kohlekraftwerke in Wilhelmshaven bedeutet. Deshalb besuchten die beiden Energiepolitikerinnen in Berlin Engie, Betreiber des erst vor einigen Jahren erbauten Kohlekraftwerks in Wilhelmshaven, und informierten sich über deren Ausstiegspläne.
„Der Konzern hat die Zeichen der Zeit anscheinend erkannt und will verstärkt in dezentrale Lösungen investieren. Das ist begrüßenswert. Ein Verkauf ihrer Kohlekraftwerke, wie ihn Engie zurzeit prüft, hilft dem Klima jedoch leider gar nicht“, erklärt Imke Byl, Sprecherin für Umwelt, Energie und Klimaschutz im Landtag. „Stattdessen sollte Engie seiner Verantwortung gerecht werden und einen geregelten Ausstieg aus der Kohle vollziehen. Damit wäre ein ordentlicher Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort möglich und der Konzern könnte zeigen, dass es ihm mit der Energiewende ernst ist.“
Die Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden ergänzt: „Das Unternehmen weist zurecht darauf hin, dass es für einen geordneten Ausstieg aus der Kohleverstromung endlich Planungssicherheit geben muss. Dafür muss ein ambitioniertes Kohleausstiegsgesetz im Bundestag beschlossen werden, das dem Pariser Klimaschutzabkommen gerecht wird. Genau dafür setzen wir Grüne uns in Bund und Land ein.“
Bereits Ende August waren Verlinden und Byl zu Besuch in Wilhelmshaven. Dort sprachen sie mit den Umweltgruppen und lokalen Grünen über den Kohleausstieg. Außerdem diskutierten sie mit Uniper, dem Betreiber des 42 Jahre alten zweiten Steinkohlekraftwerks, über Zukunftsszenarien und Ausstiegsmöglichkeiten. Wilhelmshaven steht mit zwei der größten Kohlekraftwerke Niedersachsens an der unrühmlichen Spitze der Klimakiller im nördlichen Bundesland. Zusammen stoßen die Kraftwerke gut fünf Millionen Tonnen CO2 aus. Das entspricht gut 40 Prozent der CO2-Emissionen aller 11 niedersächsischen Kohlekraftwerksblöcken.