Gasversorger in Niedersachsen geben Preisvorteile nicht an Kunden weiter

Die meisten Wohngebäude in Deutschland werden mit Erdgas beheizt. Die Großhandelspreise für Erdgas sind im vergangenen Jahr weiter gesunken. Doch die Versorger in Niedersachsen geben die Einsparungen nicht vollständig an die Verbraucher weiter. Die Kunden in Niedersachsen zahlen damit für Erdgas häufig mehr als nötig. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die grüne Bundestagsfraktion in Auftrag gegeben hat. Danach zahlte ein Durchschnittshaushalt in Niedersachsen im letzten Jahr 43 Euro mehr als angesichts der gefallenen Beschaffungspreise für Gas eigentlich zu erwarten wäre.

„Ich fordere die Versorger in Niedersachsen auf, die Preisvorteile beim Gaseinkauf in vollem Umfang an die Kundinnen und Kunden weiterzugeben. Es ist nicht zu rechtfertigen, dass Gashändler oder Versorger ihre Gewinnmargen auf Kosten der privaten Haushalte erhöhen“, erklärt Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.

Um dem Druck zu erhöhen rät Verlinden, im Zweifelsfall den Anbieter zu wechseln: „Fast überall gibt es mittlerweile eine große Zahl von Gaslieferanten. Wer sich für einen günstigeren Anbieter entscheidet, kann bei den Heizkosten sparen und außerdem den Wettbewerb zwischen den Unternehmen befördern. Aus Klimaschutzsicht besonders empfehlenswert sind Anbieter, die Biogas aus Rest- und Abfallstoffen beimischen oder sogenanntes Windgas, das mit überschüssigem Windstrom hergestellt wird. So können auch Haushalte zur Energiewende beitragen, die noch nicht auf erneuerbare Heizungsarten wie z.B. Solarthermie, Wärmepumpe oder Holz-Heizungen umstellen können.“

Allein im Januar 2017 werden bundesweit 215 Grundversorger und 63 weitere lokale Anbieter ihre Tarife senken, so der Erkenntnisstand der aktuellen Gaspreis-Studie. Die Preisunterschiede zwischen den Anbietern liegen dabei nicht selten über 10 Prozent, bei identischer Versorgungsleistung.

Zum Download: Studie ‚Gaspreise 2016/17 – Profitieren Verbraucher von den sinkenden Importpreisen?‘