Fukushima: Die Energiewende in Japan bleibt aus

9. März 2018

Trotz der atomaren Katastrophe in Fukushima bleibt die Regierung in Japan immer noch stur auf Atomkurs. Auch sieben Jahre nach der Katastrophe spielt der Anteil des Atomstromes in Japan keine bedeutende Rolle: 5 Atomkraftwerksblöcke sind derzeit am Netz, im Jahr 2016 machte der Atomstromanteil nur gut 2 Prozent aus. Dennoch will die Regierung viele der verbliebenen 42 Atomkraftwerke wieder in Betrieb nehmen, um die Atomkraftbetreiber vor dem Ruin zu retten. 21 davon befinden sich aktuell im Genehmigungsprozess. Während die Mehrheit der Menschen in Japan aus der Atomenergie raus will, unternimmt die Regierung höchstens symbolische Schritte für einen Umstieg auf Erneuerbare Energien.

Dazu sagt Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der grünen Bundestagsfraktion: „Japan war vor vielen Jahren Vorreiter beim Thema Energieeffizienz und könnte mit seiner hochentwickelten Industrie und modernen Technologien in überschaubarer Zeit die Energieversorgung auf Erneuerbare Energien umstellen. Damit würde Japan nicht nur das atomare Risiko hinter sich lassen, sondern auch die Klimaschutzziele voll erreichen. Es ist erschreckend zu sehen, wie die Machtinteressen weniger Energiekonzerne eine vorausschauende Politik verhindern.“

„Auch in Deutschland wehren sich einige Konzerne und die neue Bundesregierung immer noch gegen eine klima- und umweltgerechte Energiepolitik. Zwar haben sich die meisten mit dem zögerlichen Atomausstieg abgefunden, aber der jetzt notwendige Kohleausstieg wird mit allen Mitteln verzögert. So kann Deutschland seine Klimaziele nicht erreichen“, warnt Verlinden.

Für Gorleben bedeutete Fukushima eine Zäsur. In Folge der Katastrophe und der damit aufflammenden Proteste wurden die Castor-Transporte nach Gorleben gestoppt und schließlich die Erkundungsarbeiten eingestellt. Verlinden betont: „Jetzt müssen wir bei der neuen Endlagersuche sehr darauf achten, dass die Fehler der Vergangenheit nicht noch einmal wiederholt werden.“