Zur Beratung des Antrags “Freisetzung von Mikroplastik beenden“ am gestrigen Donnerstag im Bundestag erklärt Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Lüneburg und Lüchow-Dannenberg:
Mikroplastik stellt eine große Umweltgefahr da. Kleine Kügelchen oder Fasern aus Kunststoff finden sich überall in unserer Umwelt und im täglichen Leben. Sie werden sogar bewusst Kosmetika und Körperpflegeprodukten wie Peelings oder Zahnpasta beigefügt. Nach Gebrauch landen die winzigen Plastikpartikel in der Umwelt und vor allem im Abwasser. In den Kläranlagen kann Mikroplastik nicht vollständig entfernt werden. Daher gelangt es über die Klärschlammausbringung aber auch über die Gewässer in unsere Nahrungskette. So wurden die Plastikteilchen bereits in Muscheln und Fischen gefunden.
Wir wollen verhindern, dass noch mehr Plastik in unsere Flüsse, Seen und ins Meer gelangt. Tiere verenden qualvoll und die Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen sind nicht ausreichend erforscht. Mikroplastik in Kosmetika ist außerdem überflüssig. Natürliche Alternativen wie Erden, Salze, Getreide oder Kerne stehen bereit. Warum also Plastik verwenden, das in der Natur nicht abgebaut wird? Wir Grüne im Bundestag fordern die Regierung und die Hersteller auf, diese Praxis zu stoppen.
Hintergrund:
Die grüne Bundestagsfraktion hat einen Antrag zu den Gefahren durch Mikroplastik in Kosmetika erarbeitet. Zum ersten Mal wird nun im Bundestag offen über die Probleme durch Mikroplastik in der Umwelt diskutiert.
Um einen Überblick zu bekommen, welche Reinigungs- und Kosmetikprodukte Mikroplastik enthalten, hat der BUND einen Einkaufsratgeber mit Produkten herausgegeben, die Mikroplastik enthalten. Der Einkaufsführer steht auf der Homepage des BUND zum Download bereit: