Energieeffizienz: Bundesregierung und Wirtschaftsverbände liegen weit zurück

12. April 2017
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

Ich habe die Bundesregierung nach dem Stand bei den Unternehmensnetzwerken für mehr Energieeffizienz gefragt, die als wichtiges Energiesparinstrument im Rahmen des nationalen Aktionsplans Energieeffizienz eingeplant sind. Die Antwort der Bundesregierung ist wie zu erwarten ernüchternd:

Auch mehr als zwei Jahre nach Inkrafttreten des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) fehlen der Bundesregierung noch über 380 Unternehmensnetzwerke für mehr Energieeffizienz. Die Bundesregierung hatte zusammen mit Wirtschaftsverbänden das Ziel ausgegeben, 500 neue Effizienznetzwerke bis 2020 zu gründen. Bisher gibt es aber nur 113 solcher Zusammenschlüsse.

Doch nicht nur bei der Anzahl der Netzwerke hapert es, auch deren geplante Energieeinsparung reicht bei weitem nicht aus. So liegen die geplanten Einsparungen bei mickrigen 4,4 Petajoule. In ihrem Aktionsplan hat die Bundesregierung jedoch 75 Petajoule an Einsparungen durch die Netzwerke versprochen.

Wieder einmal zeigt sich, dass durch die Energieeffizienzpolitik der Bundesregierung nicht genug Energie eingespart wird. Die gewählten Maßnahmen und Instrumente reichen nicht aus. Wenn die Wirtschaft bei den Energieeffizienznetzwerken nicht liefert, dann muss die Bundesregierung dringend über eine Verschärfung Energieeffizienzstandards nachdenken. Ansonsten wird es schwer, bis zur Mitte des Jahrhunderts den Energieverbrauch zu halbieren und die Wirtschaft zu dekarbonisieren.