Ein wirklich buntes Netzwerk – Besuch beim Internationalen Frauentreff Kaltenmoor

28. Januar 2015
Julia Verlinden besucht den Internationalen Frauentreff Kaltenmoor

Aus der ursprünglichen Idee im Jahr 2007 einfach alle 14 Tage den Frauen in Kaltenmoor und Umgebung die Möglichkeit zum Nähen und Reparieren von Kleidungsstücken zu geben, ist bis heute ein großes und vielfältiges Projekt des Miteinanders, des Austausches und des Lernens geworden.

Julia Verlinden hat den Internationalen Frauentreff Kaltenmoor besucht, um sich selbst ein Bild von dem ungewöhnlichen Verein zu machen. „Ich wurde sehr herzlich von den Frauen empfangen und bei einem Stück Apfelkuchen haben wir über die Themen des Vereins, aber auch über Probleme und Meinungen der Frauen gesprochen.“ berichtet Julia Verlinden.

Der Frauentreff bietet dabei eine breite Palette an Aktivitäten. So gibt es immer mittwochs einen Nähkurs für den extra eine Schneiderin finanziert wird. Jedes Mitglied kann aber auch selber Kurse anbieten oder ReferentInnen einladen, je nachdem, wo die eigenen Fähigkeiten und Interessen liegen. „Da sind schon sehr interessante Sachen dabei gewesen“, meint eine Dame am Tisch. „Es gab Computer-Kurse, aber auch Homöopathie-, Bauchtanz-, Yoga- und Arabisch-Kurse.“

Birgit Wölki, Leiterin des internationalen Frauentreffs erwähnt ein weiteres Highlight im Angebot  – die „Dschungel-Safari“. Denn viele Frauen in Kaltenmoor haben einen Migrationshintergrund oder beziehen Sozialhilfe und müssen sich daher regelmäßig durch Formulare arbeiten und Behördengänge tätigen. Um in diesem Behörden-Dschungel nicht irgendwann den Überblick zu verlieren, wird den Frauen hier konkret geholfen.

Darüber hinaus haben die Frauen die Möglichkeit sich auszutauschen. Vor allem die prekären Wohnverhältnisse in Kaltenmoor sind hier Thema. Sanierung und Gebäudedämmung sind längst überfällig, werden vom Vermieter aber einfach nicht angepackt. Andere Alltagsprobleme vor allem von Migrantinnen sind die Teilnahme am Deutschunterricht und die fehlende Kinderbetreuung. „Einige von uns passen dann auch auf die Kinder auf. Aber eigentlich muss da eine andere Lösung gefunden werden.“, lautet daher der Wunsch.

Doch leider hat der Verein auch zu kämpfen, denn die Räumlichkeiten und alle Angebote werden durch das Ehrenamt und Spenden getragen. Das kostet viel Arbeit und Zeit.

„Trotz aller Umstände ist die Stimmung gut und es herrscht ein wunderbarer Umgang. Ich bin wirklich beeindruckt von so viel Engagement und gegenseitiger Unterstützung. Eine tolle Erfahrung und daher unbedingt unterstützenswert“ meint Julia Verlinden nach ihrem Besuch.

Wer mehr über diesen bunten und lebhaften Verein erfahren oder etwas spenden möchte, kann sich gerne an Frau Wölki wenden oder einfach in der Graf-von-Moltke-Str. 7 vorbeischauen (Montag und Mittwoch 16:00-18:30Uhr). Alle sind herzlich willkommen.

Der Verein freut sich auch über Spenden:
Sparkasse Lüneburg, Stichwort: Frauentreff
IBAN: DE 88 240 50110 00 5805 1756
BIC: NOLADE21LBG