Anlässlich der Vorstellung der Kampagne „Die Hauswende“ durch Ministerin Barbara Hendricks erklären Christian Kühn, Sprecher für Bau- und Wohnungspolitik, und Dr. Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik:
Das Konzept einer ganzheitlichen, Gewerke übergreifenden Energieberatung im Gebäudebereich ist begrüßenswert und längst überfällig. Allerdings müssen den Hochglanzprospekten und guten Absichten nun auch Taten folgen. Leider glänzt vor allem der zuständige Minister Gabriel mit Abwesenheit bei der Präsentation der Kampagne, statt mit echtem Interesse. Gabriel nimmt die Energiewende im Gebäudebereich offensichtlich nicht ernst.
Im Bereich der energetischen Gebäudesanierung liegt das größte CO2-Einsparpotenzial. Gleichzeitig stiegen die Energiepreise um ein vielfaches schneller als die Löhne. Die energetische Gebäudesanierung dient auch als Heizkostenbremse und damit der sozialen Gerechtigkeit. Hier mit Abwesenheit zu glänzen, ist für einen sozialdemokratischen Minister umso unverständlicher.
Wir müssen die Sanierungsquote auf drei Prozent anheben und die KfW-Mittel für die energetische Gebäudesanierung auf zwei Milliarden Euro anheben und verstetigen. Es müssen gezielte Anreize geschaffen werden, damit die Energiewende nicht an mangelnden Mitteln und dem Desinteresse des Ministers scheitert – auch mit Blick auf die Haushaltsverhandlungen in den nächsten Monaten.