Bundesregierung will Fracking in Natura2000-Gebieten erlauben

9. Juni 2015

Zu den von BUND und DUH veröffentlichten Zahlen zu durch Fracking bedrohten Natura2000-Gebieten erklären Steffi Lemke, Sprecherin für Naturschutzpolitik und Dr. Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik:

Nach den Plänen der Bundesregierung könnte in allen Natura2000-Gebieten an Land gefrackt werden – das ist Irrsinn. Ein Drittel der Natura2000-Gebiete ist akut bedroht, denn dort liegen bereits Aufsuchungserlaubnisse für Erdgas und Erdöl vor. Diese Gebiete sind für Tiere, Pflanzen und Menschen besonders wertvoll und schützenswert. Die Bundesregierung verspricht vollmundig, das Artensterben bis 2020 stoppen zu wollen und bringt gleichzeitig mit den Fracking-Plänen Natura2000-Regionen in Gefahr. Das geht überhaupt nicht zusammen.

Wenn die Bundesregierung Fracking für diese Schutzgebiete zulässt, gefährdet sie damit die Lebensgrundlagen für wertvolle Arten. Von der Gas- und Ölförderung gehen erhebliche Belastungen für Wasser und Böden aus: Giftige Substanzen aus Lagerstättenwasser und Schadstoffe wie Quecksilber und Benzol können ganze Ökosysteme zerstören. Das müssen wir unbedingt verhindern.

Unser Leben auf der Erde verträgt nicht noch mehr Artensterben. Wir fordern deshalb Abgeordnete aus SPD und Union auf, gemeinsam mit uns für ein umfassendes Fracking-Verbot und striktere Auflagen für die Erdgas- und Erdölförderung zu sorgen.

Der BUND zeigt auf einer Karte, welche Natura2000-Gebiete akut von Fracking bedroht sind.