Bundesregierung muss mehr für den Radverkehr tun
3. April 2017Anlässlich der von den Grünen im Bundestag angestoßenen Debatte über die Förderung des Radverkehrs erklärt Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Lüneburg und Lüchow-Dannenberg und Spitzenkandidatin der niedersächsischen Grünen für die Bundestagswahl:
In Deutschland fahren 50 Millionen Menschen Fahrrad, etwa 11 Millionen davon täglich. Die Fahrradwirtschaft und der Fahrradtourismus sichern in Deutschland knapp 300.000 Arbeitsplätze, viele davon im örtlichen Fachhandel. Der Radverkehr nützt außerdem Klima und Gesundheit. Denn Radfahren ist abgasfrei und leise. Trotzdem vernachlässigt die Bundesregierung den Radverkehr seit Jahren. Anstatt Radfahren konsequent zu fördern und sicher zu machen, schiebt die Bundesregierung ihre Verantwortung einseitig auf Länder und Kommunen ab.
Wir Grüne wollen, dass sich etwas bewegt beim Thema Rad. Deshalb haben wir den Antrag ‚Radverkehr konsequent fördern‘ in den Bundestag eingebracht und die erste Fahrraddebatte im Bundestagsplenum initiiert. Wir fordern von der Bundesregierung mehr Investitionen in Radwege und Abstellanlagen und eine bessere Vernetzung mit der Bahn. Und die Bundesregierung muss endlich dafür sorgen, dass Kommunen selbst darüber entscheiden können, an welcher Kreuzung sie den grünen Rechtsabbieger-Pfeil für Fahrräder einführen, wo Tempo 30 gelten soll und ob sie gut ausgebaute Radwege für schnelle E-Bikes freigeben.
Im Durchschnitt stirbt in Deutschland pro Tag etwa ein Radfahrer, alle sieben Minuten wird einer verletzt. Radfahren in Deutschland darf aber keine Risikofahrt sein. Die Bundesregierung muss Verantwortung übernehmen und Radverkehr und Verkehrssicherheit in Zusammenarbeit mit den Ländern und Kommunen konsequent fördern, damit Radfahren für alle Menschen leichter, bequemer und sicherer wird.
Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ‚Radverkehr konsequent fördern‘