Bohlsener Mühle ist Vorbild für ökologische Transformation – Grüne Bundes- und Landtagsabgeordnete gratulieren zum Erfolg

6. Juli 2019
Bohlsener Mühle Inhaber Volker Krause (2. von links) bekommt zum Jubiläum Geschenke von den Grünen (v.l. Anja Meyer (KV Uelzen), Imke Byl MdL, Christian Meyer MdL, Julia Verlinden MdB, Miriam Staudte MdL, Volker Krause und Detlev Schulz-Hendel MdL, Foto: Bohlsener Mühle)

Umweltpolitiker der Grünen niedersächsischen Landtagsfraktion haben gemeinsam mit der energiepolitischen Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, Julia Verlinden, die Bohlsener Mühle bei Uelzen besucht.

Anlass ist das 40-jährige Öko-Jubiläum des Mühlen- und Backwarenbetriebes, den Volker Krause vor 40 Jahren von seinem Vater übernahm und auf ökologische Wirtschaftsweise umgestellt hat. Außerdem haben die niedersächsischen Landtagsgrünen ihre umweltpolitische Tour mit dem Schwerpunkt "Wasser" so gelegt, dass auch die bereits im Jahr 1265 erstmals erwähnte Wassermühle, mit der bis heute Getreide gemahlen wird, auf ihrer Route liegt.

Bei seinem Streifzug durch die Firmengeschichte stellte Inhaber Volker Krause fest, dass die ökologisch wirtschaftende Bohlsener Mühle und die Gründung der Grünen etwa zur gleichen Zeit ihren Ursprung in der Anti-Atom-Bewegung hatten, die vor 40 Jahren mit ihrem Gorleben-Treck nach Hannover ihren ersten Höhepunkt hatte. Sichtbares Relikt dieses Ursprungs ist bei der Bohlsener Mühle das Firmenlogo, die lachende Sonne, mit einer Getreideähre im Mund, die der Anti-Atomsonne nachempfunden wurde.

Bis heute fühlt sich die Bohlsener Mühle ihrem ökologischen Leitbild verpflichtet und strebt u.a. das Betriebsziel an, CO2-neutral zu werden. Ein wichtiger Bestandteil ist heute noch die Wassermühle, mit der fast alles Getreide verarbeitet wird, dass für die ca. 650 Artikel verwendet wird.

Doch Krause ist die ganze Wertschöpfung der ökologischen Lebensmittelwirtschaft wichtig, die nicht nur aus den 260 Arbeitsplätzen besteht, die mit dem Ausbau der Bohlsener Mühle entstanden sind. Er betont:“In vielen Regionen waren und sind Öko-Verarbeitungsunternehmen die Initiatoren von ökologischen Wertschöpfungsketten und haben entscheidend zur Entwicklung und Ausweitung der ökologischen Landwirtschaft beigetragen.“

Von der Landtagsfraktion waren dabei Miriam Staudte (Landwirtschaft), Imke Byl (Umwelt und Energie), Detlev Schulz-Hendel (Wirtschaft + Verkehr) und Christian Meyer (Naturschutz + Bauen), Franziska Wosniok (Referentin Umwelt-, Atom und Energiepolitik). Anja Meyer vertrat den Vorstand des Kreisverbandes Uelzen.

Miriam Staudte zeigte sich erfreut, dass der größte Teil der Rohstoffe für die Bohlsener Mühle aus der näheren Umgebung kommt, allein die 14.000 t Getreide, die jährlich verarbeitet werden, stammen von vielen regionalen Biobauern. „Die ökologische Landwirtschaft erzeugt nicht nur gesunde Lebensmittel, sondern erbringt auch eine Fülle weiterer Gemeinleistungen, wie z.B. den Erhalt und die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und der Artenvielfalt, den Schutz des Trinkwassers und der Oberflächen- und Fließgewässer.“

Julia Verlinden war sehr interessiert an dem genossenschaftlichen Wärmenetz, das fast 80 Haushalte im Dorf mit Öko-Wärme versorgt: „Bürgerenergie vor Ort, mit Partnern aus der lokalen Wirtschaft, leistet einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz. Dass die alten klimaschädlichen Ölheizungen im Dorf nun durch Wärme ersetzt wurden, die aus Dinkel-Spelzen der Bohlsener Mühle erzeugt werden, zeigt: es funktioniert mit regionalen Wirtschaftskreisläufen! Dafür braucht es etwas Kreativität und Ausdauer, als Dorfgemeinschaft zusammen etwas auf die Beine zu stellen. Die politischen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass solche Projekte in Zukunft noch einfacher werden, dafür werde ich mich weiterhin im Bundestag einsetzen.“