Bedingungen für den Radverkehr in Lüneburg weiter verbessern
24. Oktober 2024Die vor kurzem in Kraft getretene Straßenverkehrsordnung gibt den Kommunen endlich mehr Spielraum, um z.B. Kinder auf dem Weg zur Schule besser zu schützen, leichter Radwege einzurichten oder Bussen eine eigene Spur zuzuweisen. Das bedeutet mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer*innen!
In Lüneburg ist auch dank der Aktivitäten des ADFC in den letzten 35 Jahren schon einiges passiert, wie z.B. die Einrichtung der Fahrradstraßen Wallstraße und Haagestraße als Teil des geplanten Fahrradstraßenrings zeigen. Auch der Lüneburger Radentscheid hat deutlich gemacht, wie viele Menschen sich eine bessere Fahrradinfrastruktur wünschen.
Die Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden, die Landtagsabgeordneten Detlev Schulz-Hendel und Pascal Mennen sowie Michael Perschmann aus der grünen Stadtratsfraktion haben sich kürzlich bei einer vor-Ort-Radtour vom ADFC Lüneburg konkrete Beispiele zeigen lassen, die optimiert werden sollten. Den Grünen-Politiker*innen wurden beispielsweise Radwege gezeigt, die breiter ausgeführt bzw. besser gekennzeichnet oder verlegt werden sollten; es wurden Vorschläge gemacht, wie Ampelschaltungen verbessert werden könnten oder wo Anpassungen des Kopfsteinpflasters hilfreich sein würden, damit bei Nässe nicht nur unsichere Radfahrer*innen sondern auch Rollstuhlfahrer*innen gut mobil sein können.
Doch nicht nur die Situation für Fahrradfahrer*innen im Straßenverkehr wurde thematisiert, auch die Mitnahme des Fahrrads in Bus und Bahn wurde angesprochen.
Nach der Tour betont Julia Verlinden MdB: „Damit alle Verkehrsteilnehmer*innen sicher unterwegs sein können, braucht es ausreichend Platz für Fußgänger*innen, Menschen mit Rollator oder Rollstuhl und Radfahrer*innen. Das ist ein Prozess, der Schritt für Schritt erfolgt und ich bin sehr froh, dass die Stadt Lüneburg sich auf den Weg gemacht hat. Klar bleibt: es fahren bereits viele Menschen gerne und viel Fahrrad in unserer Stadt. Das ist gesund und schützt das Klima, reduziert Lärm und Luftschadstoffe. Andere würden gerne und mehr Radfahren, wenn die Infrastruktur das sicher ermöglicht. Hieran arbeiten wir Grüne weiter.“
Detlev-Schulz-Hendel MdL hebt hervor: „Auf der Landesebene hat für uns der Radverkehr eine große Bedeutung. Wir arbeiten derzeit konkret am Niedersächsischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, um die Kommunen stärker als bisher in die Lage zu versetzen, mehr Raum für den Rad- und Fußverkehr zu schaffen. Wir dürfen das Ziel für gleichberechtigte Verkehrsträger nicht aus den Augen verlieren. Erforderliche Maßnahmen zur Verbesserung dürfen sich nicht allein am Autoverkehr orientieren.“
„Ich möchte mich ganz herzlichen beim ADFC für diese spannende Tour durch Lüneburg bedanken. Ich hätte bislang behauptet, mich in meiner Stadt mit dem Rad ziemlich gut auszukennen, aber das Know-How der Kolleg*innen vom ADFC hat mir hier doch an einigen Ecken nochmal die Augen geöffnet. An vielen Stellen haben wir als Stadt den Radverkehr in den letzten Jahren bereits gestärkt, viele Herausforderungen jetzt und in Zukunft gilt es aber noch anzugehen. Als Stadtratsmitglied und Landtagsabgeordneter werde ich die Verkehrsplanung, bereichert durch das Engagement des ADFC, weiterhin kritisch begleiten und mich gemeinsam mit meinen Fraktionskolleg*innen auf beiden Ebenen für bessere Radverkehrsinfrastruktur einsetzen,“ unterstreicht Pascal Mennen MdL.
Uwe Jensen vom ADFC Lüneburg: „In unserer Stadt sind in den letzten Jahren Untersuchungen zur Mobilität mit hoher Beteiligung der betroffenen Anwohner*innen durchgeführt worden. Diese haben viele Verbesserungspotentiale aufgezeigt und wir hoffen das die Vorschläge des NUMP jetzt auch zügig umgesetzt werden “
„Auch für den ADFC hat die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden oberste Priorität, weshalb wir u.a. mehr Flächengerechtigkeit und z.B. Fahrradpiktogrammen auf der Fahrbahn für mehr Sicherheit im Mischverkehr fordern. Es ist daher dringend erforderlich, die entsprechenden finanziellen Mittel für den Ausbau der Radinfrastruktur bereit zu stellen. Letztendlich vermissen wir aber bei den Akteuren vor Ort den Mut, auch vergleichsweise einfach umzusetzende Ideen einfach mal auszuprobieren.“ fügt Sabine Borchers vom ADFC Lüneburg hinzu.
Foto: Detlev Schulz-Hendel MdL, Claudia Koops (ADFC), Michael Perschmann, Sabine Borchers., Uwe Jensen (beide ADFC), Julia Verlinden MdB, Pascal Mennen MdL (v.l.n.r.)